PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Der Leser wird sicher verstehen, dass der Zeitdruck während des Workshops Sie daran hinderte,<br />
auf Details Ihrer Ausführungen einzugehen. Aber was hatte der Hinweis auf Vertraulichkeit<br />
in Ihrem Fall zu bedeuten?<br />
Und um was ging es bei den angesprochenen Referaten, sofern sie nach Ihren Andeutungen<br />
die Stimmung im Auditorium weiterhin durchaus belasteten?<br />
TSWS:<br />
Schon bei den ersten Sondierungsgesprächen 1983 zwischen den MSFC-Delegierten und mir<br />
sowie dann bei den Absprachen über meine evtl. Teilnahme an einem Workshop im Frühjahr<br />
1985 in Huntsville gab ich zu verstehen, dass ich ein persönliches Problem hätte: Meine zur<br />
Debatte stehende neue ALTERNATIVE THEORIE (AT) läge nur in internen Institutsberichten<br />
und teilweise in Vorlesungsunterlagen vor, sei also noch nicht publiziert. Hier müssten wir<br />
demnach einen tragfähigen Kompromiss finden derart, dass ich zwar gestatten könnte, erforderlichenfalls<br />
in Stellungnahmen, Diskussionen, Expertisen, etc. von mir vorgetragene Resultate<br />
zu protokollieren – nicht jedoch die dazugehörigen mathematischen oder sonstigen Details.<br />
Über die Grenzen zu entscheiden, müsste mir vorbehalten bleiben. Meine Gesprächspartner<br />
akzeptierten mein Anliegen; niemand ahnte freilich, dass es ‚aktuell’ werden würde.<br />
Ihre zweite Frage, <strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>, betrifft tatsächlich einen neuralgischen Punkt in den Auseinandersetzungen<br />
nach Erscheinen meines Raketentriebwerksbuchs 1989. Einerseits bezogen<br />
sich die von den UAH-Professoren behandelten Themen überwiegend auf klassische Theorien<br />
der Strömungslehre, Thermodynamik, Gasdynamik, u. s. w. Aber auch moderne Topics wie<br />
Clifford A. Truesdells ›Rational Thermodynamics‹ kamen in erheblichem Umfang und Ilya<br />
Prigogines »Non-Equilibrium Thermodynamics« <strong>zum</strong>indest andeutungsweise zur Sprache.<br />
Sie waren Teil einer Präsentation ‒ meist in der Absicht, damit bestimmte Aussagen der AT<br />
„kritisch zu hinterfragen“, oder den Zuhörern durch ‚Comparisons’ mit der jeweiligen Darlegung<br />
anderer ‚Schulen’ zugänglich zu machen. Letztere werden im Protokoll (S. 9) wie folgt<br />
umschrieben:<br />
At one point Prof. S. T. Wu of UAH, who is reviewing the fundamental governing equations together<br />
with Prof. C. P. Chen for MSFC under contract, identified several methods to be evaluated<br />
as shown in Appendix (J). The primary principles to be assessed in relation to the Navier-Stokes<br />
equation are from Boltzmann, Truesdell, Prigogine, Falk, Straub and his own (Wu’s). .. In addition<br />
he exhibited comparisons between the Navier-Stokes and the Alternative (Straub) theory, Prigogine<br />
and Straub, Falk and Straub, and Wu and the classical theory, which he arranged in a handy<br />
format.<br />
Im Zentrum des Workshops November 1991 standen also die ´Heiligen Kühe` der etablierten<br />
Strömungsmechanik, die NAVIER-STOKESSCHEN BEWEGUNGSGLEICHUNGEN (NSG) als die<br />
angeblichen Grundgesetze der realen, d. h. dissipativen Strömungen z. B. im Raketenmotor.<br />
Warum aber? Ich stand mit meinem Buch am Pranger, denn es enthielt nicht die NSG, sondern<br />
eine aus den allgemeinen Prinzipien der AT abgeleitete Bewegungsgleichung – die so<br />
genannte Navier-Saint-Venant-Bewegungsgleichung (NSVG) – als die physikalische Grundlage<br />
der MM. Und die war für die Amerikaner völlig neu. Ihre Basis – die AT – machen übrigens<br />
den Unterschied aus zu dem, was im Protokoll <strong>zum</strong> Meeting im Januar 1991 unter<br />
„Gibbsian Thermodynamics“ gemeint ist.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Ihre bisherigen Ausführungen sowie die Erinnerung daran, dass Dr. Zeleznik Sie bereits in<br />
seinem FAX von Anfang 1989 an die Birkhäuser-Filiale in Boston, Mass. des Irrglaubens an<br />
den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik bezichtigt und eines „arroganten Tons“ Ihrer Kritik<br />
an den USA beschuldigt hat, fördern doch den Verdacht, dass der Workshop November<br />
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