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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Teil 2

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führen. Im Bereich <strong>der</strong> Montage und <strong>der</strong>en Umfeld <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobil- und<br />

Zuliefer<strong>in</strong>dustrie zeigt sich e<strong>in</strong> Aspekt als beson<strong>der</strong>s kritisch: Die Erzeugung<br />

von Partikeln direkt an den Bauteilen o<strong>der</strong> Baugruppen durch Spann-, Füge-<br />

und an<strong>der</strong>e Montageprozesse. Auch im Bereich <strong>der</strong> Logistik z. B. können<br />

durch Abrieb zwischen Verpackungsmaterial und Bauteilen kritische<br />

Verunre<strong>in</strong>igungen entstehen. Diese Arten <strong>der</strong> Partikelverunre<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d<br />

aus zwei Gründen beson<strong>der</strong>s kritisch.<br />

18<br />

- Durch Montage- und Fügeprozesse können Partikel entstehen, die<br />

durch Ihre Größe, Form und ihr Material wesentlich<br />

funktionskritischer se<strong>in</strong> können, als sedimentierende Partikel aus<br />

<strong>der</strong> Umgebung.<br />

- Die durch Montage- und Fügeprozesse erzeugten Partikel<br />

entstehen direkt am Bauteil und bergen so e<strong>in</strong> hohes Risiko für<br />

sauberkeitskritische Funktionsflächen <strong>der</strong> zu montierenden<br />

Baugruppen o<strong>der</strong> Erzeugnisse.<br />

H<strong>in</strong>weis: Das Fügen von metallischen Bauteilen kann beispielsweise wesentlich<br />

kritischer h<strong>in</strong>sichtlich funktionsschädigen<strong>der</strong> Partikel se<strong>in</strong>, als die<br />

Sedimentation von Fasern aus <strong>der</strong> Umgebungsluft. Dies haben zahlreiche<br />

begleitende Untersuchungen bei <strong>der</strong> Erstellung dieses Leitfadens gezeigt.<br />

Welche Partikelquellen aber im E<strong>in</strong>zelfall als kritisch zu bewerten s<strong>in</strong>d,<br />

hängt von den jeweiligen Gegebenheiten <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Sensibilität<br />

<strong>der</strong> Baugruppen auf bestimmte Partikelverunre<strong>in</strong>igungen ab, was im jeweiligen<br />

Fall zu prüfen ist. Für die Neuplanung und Optimierung e<strong>in</strong>er sauberkeitsgerechten<br />

Montage s<strong>in</strong>d alle potentiell kritischen Partikelquellen mit <strong>in</strong><br />

die Betrachtung aufzunehmen.<br />

E<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit, die die Automobil- und Zuliefer<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> Sachen<br />

Sauberkeit von klassischen Re<strong>in</strong>raumbranchen unterscheidet, ist <strong>der</strong><br />

Partikelgrößenbereich <strong>in</strong> dem die gefertigten Baugruppen funktionssensibel<br />

reagieren. Für die überwiegende Mehrzahl <strong>der</strong> gefertigten Systeme werden<br />

nach aktuellem Stand (2010) e<strong>in</strong>zelne, kompakte Partikel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich<br />

zwischen 200 und 1000 µm (o<strong>der</strong> größer) für Ausfälle verantwortlich<br />

gemacht und die Sauberkeitsspezifikationen dementsprechend ausgeführt.<br />

Partikel dieser Größe folgen nach ihrer Entstehung bzw. Freisetzung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel ihrem Impuls und <strong>der</strong> Schwerkraft (ballistische Partikel), d. h. die<br />

Reichweite <strong>der</strong> Partikel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebungsluft ist sehr begrenzt. Erst wenn<br />

die Partikel sehr kle<strong>in</strong> o<strong>der</strong> das Partikelmaterial sehr leicht wird, werden die<br />

Partikel luftgetragen und können sich durch z. B. die Brownsche Molekularbewegung<br />

über längere Zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft halten und mobil bleiben. Erst im<br />

Fall <strong>der</strong> „flugfähigen“ Partikel greifen Maßnahmen <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>raumtechnik, wie<br />

e<strong>in</strong>e Filtration <strong>der</strong> umgewälzten Luft (siehe Kapitel C: Umgebung<br />

Partikelflugfähigkeitsdiagramm)

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