Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Teil 2
Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Teil 2
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E: PERSONAL<br />
1 E<strong>in</strong>führung<br />
Dieses Kapitel behandelt Möglichkeiten zur E<strong>in</strong>dämmung und Beherrschung<br />
von kritischen Partikelverunre<strong>in</strong>igungen mit Blick auf das Personal. Im<br />
Vor<strong>der</strong>grund steht Personal, das direkt mit Herstellungs- Prozessen und<br />
Produkten umgeht.<br />
An erster Stelle benötigt <strong>der</strong> erfolgreiche und effiziente Betrieb e<strong>in</strong>er<br />
Saubermontage das Engagement und die tragende Unterstützung des<br />
Managements bis <strong>in</strong> die obersten Hierarchien <strong>der</strong> Unternehmensleitung<br />
/VDI 2083 / 11 – QS im Re<strong>in</strong>raum/.<br />
Die Zugehörigkeit des Personals <strong>in</strong> <strong>der</strong> betrieblichen Struktur sowie dessen<br />
Tätigkeiten reichen beispielsweise von Anlagenbediener über Monteur bis<br />
Zusteller. Diese Vielfalt von Zugriffs- und E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten ist durch<br />
den Planer und Betreiber beson<strong>der</strong>s zu berücksichtigen. Sei es z. B. <strong>in</strong><br />
Form <strong>der</strong> Schulung des neuen Mitarbeiters <strong>der</strong> Fremdfirma, die mit <strong>der</strong><br />
regelmäßigen Re<strong>in</strong>igung des Montagebereichs beauftragt ist. O<strong>der</strong> sei es<br />
e<strong>in</strong>e Anweisung, speziell für das Verhalten bei Umbaumaßnahmen, zur<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er neuen Montagel<strong>in</strong>ie.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Beherrschung von störenden Verunre<strong>in</strong>igungen stellt das<br />
Personal, bei allen <strong>in</strong> diesem Leitfaden behandelten E<strong>in</strong>flussgrößen, e<strong>in</strong>e<br />
mit hohem Risiko behaftete Größe dar.<br />
Zufälliges o<strong>der</strong> gar willkürliches Fehlverhalten kann zu Schäden führen,<br />
<strong>der</strong>en Ursache systematisch schwerlich zu ergründen bzw. nachzuvollziehen<br />
ist. Dies kann u. a. zu hohen, aber vermeidbaren, Aufwendungen<br />
für die Ursachenklärung und zu unnötigen o<strong>der</strong> gar fälschlichen weiteren<br />
Fehlerverhütungsmaßnahmen führen.<br />
Beispiel: Bei aufwendigen Schadensanalysen mehrerer Nullkilometer-Ausfälle wurden<br />
Metallpartikel und Schleifkörper als Verursacher identifiziert. Tatsächlich<br />
stammen sie vom Abtrennen e<strong>in</strong>er nicht mehr benötigten Rahmenkonstruktion<br />
im Montagebereich. Aus Bequemlichkeit wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe bef<strong>in</strong>dliche<br />
KLT beim Flexen nicht zusätzlich abgedeckt, da die enthaltenen <strong>Teil</strong>e vorschriftsmäßig<br />
<strong>in</strong> Folienbeutel e<strong>in</strong>geschlagen waren. Bei <strong>der</strong> Entnahme <strong>der</strong><br />
<strong>Teil</strong>e erfolgte die Verschleppung <strong>der</strong> unter normalen Bed<strong>in</strong>gungen nicht<br />
vorhandenen Metallteilchen auf e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Bauteile. Inzwischen recherchiert<br />
die Qualitätssicherung bereits beim Lieferanten <strong>der</strong> Kaufteile nach <strong>der</strong><br />
eventuellen Herkunft <strong>der</strong> Verunre<strong>in</strong>igungen.<br />
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