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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Teil 2

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C: UMGEBUNG<br />

1 E<strong>in</strong>führung<br />

Der Begriff Umgebung bezeichnet den Raum, <strong>der</strong> die Erzeugnisse und<br />

<strong>der</strong>en Verarbeitung umschließt.<br />

Es ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> durchweg allen re<strong>in</strong>heitssensiblen Branchen bewährte Praxis,<br />

Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung und Sicherstellung <strong>der</strong> Erzeugnissauberkeit auf<br />

def<strong>in</strong>ierte räumliche Bereiche zu konzentrieren, um Verunre<strong>in</strong>igungsrisiken<br />

gezielt auszugrenzen. Speziell bei empf<strong>in</strong>dlichsten Produkten wie Halbleiterchips<br />

o<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Injektionslösungen, muss die Produktion <strong>in</strong><br />

Re<strong>in</strong>räumen erfolgen. Dies ist notwendig, um den E<strong>in</strong>trag und die Ausbreitung<br />

von kle<strong>in</strong>sten Partikeln o<strong>der</strong> auch Mikroorganismen über die Raumluft<br />

auszuschließen. Die Klassifizierung von Re<strong>in</strong>räumen und Re<strong>in</strong>luftbereichen<br />

endet bei e<strong>in</strong>er maximalen Partikelgröße von 5 µm /IS0 14644, VDI 2083/.<br />

Für viele <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie verarbeitete Komponenten stellen die mit<br />

Re<strong>in</strong>lufttechnik beherrschbaren Kle<strong>in</strong>stpartikel <strong>der</strong>zeit ke<strong>in</strong> Funktionsrisiko<br />

dar. Der Mehr-Nutzen e<strong>in</strong>er (teuren) Re<strong>in</strong>raum<strong>in</strong>stallation ist <strong>in</strong> solchen<br />

Fällen zweifelhaft. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> hochwertigsten Re<strong>in</strong>raumumgebung kann die<br />

Re<strong>in</strong>lufttechnik kompakte Partikel, die z. B. beim Betrieb e<strong>in</strong>er Montageanlage<br />

entstehen o<strong>der</strong> über e<strong>in</strong>e Verpackung e<strong>in</strong>getragen werden und dabei<br />

deutlich oberhalb 5 µm liegen, nicht beherrschen [Ausnahme: An die<br />

Umgebung abgegebene flugfähige Flusen.<br />

Die Vorzüge e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>ierten räumlichen Umgebung beschränken sich<br />

nicht alle<strong>in</strong> auf die Beherrschung <strong>der</strong> Luftatmosphäre. Die qualitätsför<strong>der</strong>nde<br />

und -stabilisierende Wirkung beruht ganz wesentlich auf <strong>der</strong> Abgrenzung<br />

gegenüber weniger sauberen Bereichen und Abläufen sowie <strong>der</strong><br />

konsequenten Organisation von Materialfluss und Nutzungsweise des<br />

betrachteten Raumes.<br />

Um dem großen Spektrum von Sauberkeitsanfor<strong>der</strong>ungen von Automobilkomponenten<br />

zu entsprechen, werden <strong>in</strong> diesem Hauptkapitel angepasste<br />

räumliche Umgebungen <strong>in</strong> Form von sogenannten Sauberkeitsbereichen<br />

mit unterschiedlichen Sauberkeitsstufen zur Gestaltung und Organisation<br />

<strong>der</strong> Montageumgebung angeboten.<br />

Die Sauberkeitsstufe (SaS) bezeichnet dabei die jeweilige räumliche Gestaltungsweise<br />

sowie zugehörige Maßnahmen und Regeln e<strong>in</strong>es Sauberkeitsbereichs.<br />

Mit den Sauberkeitsstufen s<strong>in</strong>d angepasste, weitere Empfehlungen<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Personal (z. B. Bekleidung) sowie Logistik und<br />

Verpackung verbunden (s. Kapitel D: Logistik und E: Personal).<br />

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