DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv

DRA-Info Audio 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 121
gibt es keine unbedingte menschliche
(Staats-)Autorität / Unvereinbarkeit von
Taufe und Soldatenhandwerk bis ins vierte
nachchristliche Jahrhundert; Tradition der
christlichen Kriegsdienstverweigerung / Bindung
des Christen an Jesus und die Vernunft
/ Moderner Krieg »macht keinen Unterschied
mehr zwischen Heimat und Front,
zwischen Zivilisten und Soldaten« / N.N.: Erlebnis
der totalen Niederlage 1945 als »Gottesurteil«;
Aufrüstung wäre Auflehnung gegen
Gott / Unveräußerlichkeit von Artikel 19
Absatz 3 Grundgesetz; für Anerkennung aller
humanitären, christlichen und politischen
Kriegsdienstverweigerungsgründen / Für
Abrüstung, statt Kriegs- ein »Friedensministerium«
einrichten / Schriftsteller Armin T.
Wegner: Erinnerung an die Gründung des
»Deutschen Bundes der Kriegsdienstgegner«
nach dem Ersten Weltkrieg; Mitbegründer
und Sekretär des Bundes; geringe Resonanz
unter der Bevölkerung; insbesondere nach
1933 die Erfahrung, »dass Kriegsdienstverweigerung
die Sache einer Sekte ist«; Vereinzelung,
Verfolgung und persönliche Opfer
im Nationalsozialismus / N.N.: Moderner
Krieg als »Ingenieurleistung« nötigt zur Frage:
Wo beginnt der Kriegsdienst bzw. wo
muss die Kriegsdienstverweigerung beginnen?
(Arbeit in der Rüstungsindustrie?) /
N.N.: Differenzierung der Verweigerung: Ablehnung
des Tötens, Verweigerung des Armeedienstes,
Totalverweigerung (auch eines
Ersatzdienstes) / Wenzel: Zur vermeintlichen
»Gefahr des Bolschewismus« und
westlicher Aufrüstung: »Wenn das Feuer bereits
brennt, und wenn ich weiß, es ist notwendig,
dass das Feuer gelöscht wird, dann
werde ich auf keinen Fall noch Öl ins Feuer
gießen.«; als Sicherheitspolitik legitimierte
Aufrüstung der Staatsmänner führte Völker
bisher immer auf die Schlachtfelder; Absage
an eine militärische Politik der Stärke
Gesprächsleiter: Gerhard Ludwig
AD 26.05.1954 · WDR · 6067775101 26'57
Diskussion von jungen Heidelbergern des
Jahrgangs 1937/1938 am Tag nach einer
Kundgebung gegen die Wehrpflicht
(O-Ton) N.N., 5 Teilnehmer an der Kundgebung
(2 Befürworter des Wehrdienstes, zwei
Gegner, ein Gegner des Kriegsdienstes) diskutieren
kontrovers die Frage, ob man den
Wehrdienst verweigern soll / Ihre Motivation,
die Kundgebung zu besuchen / Ob sie
von den Argumenten der Redner überzeugt
wurden / Wie sie den Vorschlag eines Redners,
sich lieber »überrollen zu lassen« als
zur Waffe zu greifen, beurteilen / Die Besucher
und Redner der Kundgebung waren Pazifisten,
keine Kommunisten / Beurteilung
der Forderung nach Wegfall des Ersatzdienstes:
Sie sind nicht gegen den Ersatzdienst /
Wie sie die Motive der anderen Teilnehmer
beurteilen – suchten sie Informationen, um
sich zu drücken, oder zu wirklicher Gewissensentscheidung
Gesprächsleiter: Hans-Jürgen Weineck
ESD 19.11.1956 · SWR ST · 6900166 o.A.
Zum Sprachgebrauch »Kriegsdienstverweigerer«
/ »Ersatzdienst ist Beschäftigungstherapie«
/ Forderung nach friedensfördernder
Tätigkeit im Projekt »InternationalerZivildienst«
Sonst. Mitw.: Joachim Tidick; Peter Heinemann;
Böhm (Kriegsdienstverweigerer);
Schwingel (Kriegsdienstverweigerer)
AD 18.01.1969 · SWR BA · 5952251 8'45
(O-Töne) Hans Iven, Bundesbeauftragter für
Zivildienst: über die Etablierung des Zivilen
Ersatzdienstes / Über die Benachteiligungen
von Kriegsdienstverweigerern / Über die
Aufstockung von Plätzen für Kriegsdienstverweigerer
in den Anfangsjahren des