DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv
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58 MAI N A C H W E I S E <strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2<br />
70. Geburtstag<br />
� Oz, Amos • Schriftsteller<br />
* 4. Mai 1939 in Kerem Avraham bei Jerusalem<br />
Porträt und Interview anlässlich der<br />
Auszeichnung mit dem Friedenspreis des<br />
deutschen Buchhandels 1992 mit Interviewausschnitten<br />
(engl.): Neugier als schriftstellerischer<br />
Antrieb: etwas in der Sprache festzuhalten,<br />
was nicht in die Sprache gehört /<br />
aktiver Leser als Partner und Koproduzent /<br />
Ziel: Hinweisen auf und In Frage stellen des<br />
Potentials an Fanatismus / Haltung zur Palästinenserfrage<br />
/ Einstellung zum Thema<br />
»Juden und Deutschland«<br />
Interviewer: Martin Wagner<br />
AD 02.10.1992 · RB · WO06070 6'55<br />
Darin u.a. Amos Oz: (Einleitung hebräisch,<br />
dann engl. Ansprache): »Peace, love and<br />
compromise« / Über die Notwendigkeit,<br />
Grenzen abzustecken für einen »brüderlichen«<br />
Umgang miteinander / Schriftstellerische<br />
Tätigkeit wie auch Engagement für den<br />
Frieden von der Vergangenheit geprägt, jedoch:<br />
»I reject all forms of tyranny of the<br />
past« / Seine Überzeugung als Friedensaktivist:<br />
»The ultimate evil is not war itself but<br />
aggression« / Hofft auf eine Intensivierung<br />
des Dialogs zwischen Deutschen und Juden<br />
»using the past as building material for the<br />
future« / Über die Friedensbewegung in Israel<br />
/ Seine Einstellung zum Kämpfen: würde<br />
jederzeit kämpfen, um sein Leben und seine<br />
Freiheit zu verteidigen / Zum israelisch-palästinensischen<br />
Konflikt: notwendig, das<br />
Land in zwei Staaten aufzuteilen / Grundsätzlich<br />
jedoch kein Befürworter der Nationalstaaten<br />
/ Über den Einfluss von<br />
Literatur auf die Zeitgenossen / »Qualifikationen«<br />
des Schriftstellers: das »Sich-inandere-hineinversetzen«<br />
und die enge<br />
Beziehung zur Sprache / Über die politische<br />
Verantwortung des Schriftstellers / »Peace ...<br />
is ... a fair and sensible compromise between<br />
opposites«<br />
AD 04.10.1992 · <strong>DRA</strong> F · B006115823 37'55<br />
Amos Oz und die kritische Intelligenz Israels<br />
resümieren den Friedensschluss zwischen<br />
der PLO und Israel (dt)<br />
Bericht mit O-Tönen des Schriftstellers Amos<br />
Oz, die seine Stellungnahme zur Annäherung<br />
zwischen dem israelischen Premierminister<br />
Rabin und und dem PLO-Vorsitzenden<br />
Arafat in Washington 1993 enthalten / O-<br />
Ton Amos Oz (engl., dt.): »Meine Begeisterung,<br />
Freude, waren gemischt mit einem<br />
ernsten Gefühl für Verantwortung. (...) Als<br />
ich dann im Radio hörte, dass Israel und die<br />
PLO direkt verhandeln und eine Abmachung<br />
haben, da habe ich gespürt: Wenn das scheitert,<br />
ist das auch meine Verantwortung.« /<br />
Therapeutischer Wert der neuen Autonomie<br />
palästinensischer Gebiete: Bereicherung, mit<br />
einem Palästinenser streiten zu können,<br />
ohne darüber verlegen werden zu müssen,<br />
dass er unter seiner Herrschaft lebt / Über<br />
die Beziehung zwischen seiner Arbeit und<br />
dem palästinensisch-israelischen Konflikt:<br />
»Die dunklen Wolken, der dunkle Schatten<br />
des israelisch-arabischen Konfliktes, zusammen<br />
mit dem dunklen Schatten der jüdischen<br />
Geschichte, schweben über meiner Arbeit<br />
und der meiner Kollegen (...) Es wird<br />
andere Wolken, andere Probleme geben.« /<br />
Amos Oz erwartet für die Zukunft Debatten<br />
über die jüdische Identität und das Verhältnis<br />
von Staat und Religion. / O-Ton Über sein<br />
eigenes Verhältnis zum Staat Israel: »It is<br />
now, more than ever since 1967, my<br />
country.«<br />
Text/Autor: Martin Wagner<br />
ESD 13.09.1994 · RB · WO07017 5'46