DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv

DRA-Info Audio 2009/2 N A C H W E I S E MAI 53
zum Problem der sozialen Ungleichheit als
erstem inhaltlichen Schwerpunkt (12'42) /
(O-Ton) Habermas: Verleihung des Sigmund-
Freud-Preises an Dahrendorf (0'44) / (O-Ton)
Dahrendorf: Dankrede für die Preisverleihung,
zum Problem der Sprache, zu ihrem
Bedeutungsgehalt und ihrer Symbolik, zur
Sprachsoziologie (12'33)
Reporter: Ruthard Stäblein
AD 21.10.1989 · HR · 3259569 129'34
Anlässlich seines 65. Geburtstages äußerte
sich der in England lebende und lehrende
Politologe Ralf Dahrendorf im Gespräch
über: Die Beziehungen zwischen Deutschland
und Großbritannien und ihre Rollen im
vereinten Europa / Zu seinen Gründen, die
britische Staatsangehörigkeit anzunehmen /
Kindheit und Jugend in Hamburg und Berlin:
sozialdemokratisches Elternhaus; 1944 Verhaftung
wegen Beteiligung an einer illegalen
Schülervereinigung / 1947 Eintritt in die
SPD und Engagement für den Sozialistischen
Studentenbund in Hamburg / Zur Position
der FDP in den fünfziger Jahren und zur damaligen
eigenen liberalen Position / Gründe
für FDP-Eintritt 1968 – Auftakt zu einer zügigen
politischen Karriere / Zum Zusammenhang
seiner theoretischen Schriften mit seinen
eigenen politischen Aktivitäten / Zum
legendären Streit mit Rudi Dutschke 1968 in
Freiburg, zur 68er Bewegung und zum Terrorismus
der siebziger Jahre / Heutige Einschätzung
der europäischen Einigung: notwendige
Erweiterung nach Ost-Mittel-
Europa unter Ausschluss Russlands / Rolle
und Aufgabe des vereinten Deutschlands:
Konzentration auf Beziehungen zu kleineren
und mittleren osteuropäischen Staaten (z.B.
Polen), vorsichtige Distanz zu Russland / Zur
Situation in den ostdeutschen Bundesländern
und über Möglichkeiten der Integration
in Deutschland und Europa / Zur Bekämpfung
von Rechtsradikalismus und Neonazismus
in Deutschland / Politische Parteien,
Sozialdemokratie und Liberalismus am Ende
des 20. Jahrhunderts
Gesprächspartner: Rainer Buchardt
AD 19.04.1994 · NDR Nds · 6914302 44'05
(O-Ton) Ralf Dahrendorf: »Demokratie
macht frei, sie macht nicht notwendig reich«
/ »Man muss hoffen, dass Deutschland nicht
den Fehler anderer macht, soziale Gerechtigkeit
auf dem Altar der wirtschaftlichen
Wettbewerbsfähigkeit zu opfern; doch die
schwierigere Frage ist, wie diese Wettbewerbsfähigkeit
hergestellt werden kann,
ohne dass Menschen am Nutzen der Demokratie
zu zweifeln beginnen. Das ist der wahre
Test der nächsten Jahre; es ist zudem einer,
bei dem Westdeutsche von Ostdeutschen
lernen können, denn in den Ländern
der früheren DDR – und nur hier – mußte ein
tiefgreifender wirtschaftlicher Umbruch
Hand in Hand mit der Konstruktion eines demokratischen
Gemeinwesens durchgesetzt
werden. Das war und ist eine starke Probe
auf Bürgersinn und Freiheitsliebe.« / Euromelancholiker
bin ich vielleicht, also traurig
darüber, dass dieses organisierte Europa sich
in kostspieligen Irrelevanzen verliert statt
brennende Fragen auszupacken. Für mich ist
auch die Währungsunion eine Irrelevanz, die
ablenkt von zentralen Themen und zudem
Europa spaltet
AD 25.02.1996 · BR · 96/21714–16 21'25
Charakterisiert England und die Engländer /
Über die rücksichtsvollen Engländer / Über
seine Karriere in England und seine Adelung
als Lord / Ausländer, die sich entschlossen
haben, in Engand zu leben, »wenn voll aufgenommen«
/ Über seine Arbeit als
Collegeleiter in Oxford
Interviewer: Christine Lemmen
AD 22.04.1997 · WDR · 6101356102 3'55