DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv
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<strong>DRA</strong>-Info <strong>Audio</strong> 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 129<br />
senten eine Nachricht, damit sie es kaufen<br />
könnten; die Galerie stellte keine neuen Bilder<br />
aus und machte auch keine Werbung /<br />
»Diese Zeit, das möchte ich jedem doch klarmachen,<br />
war für uns eine dionysische Zeit.<br />
Es waren wirklich Tage des Glücks, der Freude,<br />
der Unbesorgtheit ... Die Maler schafften<br />
und ich vertrieb ihre Werke« / der Erste<br />
Weltkrieg kam wie ein »Donnerschlag«;<br />
nach dem Krieg wurde die gesamte Habe<br />
versteigert, die Preise wurden verdorben:<br />
»Aquarelle von Picasso wurden bündelweise<br />
einfach verkauft, zwanzig auf einmal –<br />
Dinge, die heute Millionen wert sind«<br />
Text/Autor: Franz Pelgen<br />
ESD 25.06.1984 · SWR MZ · 7954454 25'00<br />
Der Galerist Daniel-Henry Kahnweiler über<br />
Pablo Picasso: Äußerer Eindruck / Verhalten<br />
bei den ersten Besuchen in der Galerie / Sein<br />
erster Besuch in Picassos Atelier<br />
ESD 02.09.1987 · RB · WO06690 2'47<br />
(O-Ton) Daniel Henry Kahnweiler: Erzählt<br />
aus seinem bewegten Leben als Kunsthändler.<br />
Themen: seine Kindheit in Deutschland,<br />
Ausbildung in London, erste Arbeit als Kunsthändler<br />
in Paris, Entdeckung der Kubisten,<br />
Flucht vor den Nationalsozialisten, Berufsverständnis<br />
als Kunsthändler. Schildert ausführlich<br />
seine erste Begegnung mit Pablo Picasso,<br />
als dieser gerade an dem Gemälde<br />
»Les Demoiselles de Avignon« arbeitete<br />
Sprecher: Antonia Kriks; Gudrun Schachtschneider;<br />
Jürg Löw<br />
AD 23.06.1999 · WDR · 6043743104 14'38<br />
25. Todestag<br />
� Foucault, Michel • Philosoph, Historiker,<br />
Psychologe, Soziologe<br />
* 15. Oktober 1926 in Poitiers (F)<br />
† 25. Juni 1984 in Paris<br />
(O-Ton) Michel Foucault / In dem Gespräch<br />
geht es vor allem um Foucaults Buch Ȇberwachen<br />
und Strafen«<br />
Interviewer: Chaques Chaucel<br />
AD 1975 · BR · DK60107 9'30<br />
Der Autor des Buches »Wahnsinn und Gesellschaft«,<br />
ist einer der Vertreter des französischen<br />
Poststrukturalismus. Foucault belegt<br />
in diesem Gespräch (franz., dt. überspr.) fundiert<br />
die Basis seines wissenschaftlichen<br />
Denkens, das – ansetzend an Phänomenen,<br />
die traditionell von der gesellschaftlichen<br />
Herrschaftsideologie ausgegrenzt und tabuisiert<br />
werden – sich vor allem in scharfer<br />
System- und Ideologiekritik manifestiert. Er<br />
äußert sich vor allem über die Rolle von Kriminalität<br />
und Sexualität in der Gesellschaft.<br />
Absicht, die »Geschichte der Besiegten« zu<br />
schreiben / Den Besiegten wurde Sprache<br />
und Denken der Herrschenden aufgezwungen<br />
/ Analogie zwischen Geschichte und<br />
Krieg / Herrschaftsprozesse jedoch komplizierter<br />
als Krieg / Herrschaftsmechanismen<br />
nicht aufgezwungen / Inhaftierungen und<br />
Internierungen werden von Delinquenten in<br />
der Bevölkerung favorisiert / Rationalisierung<br />
der Herrschaftstechniken im 18. Jahrhundert<br />
/ »Disziplin« wichtige Entdeckung<br />
der politischen Technologie / Zum politischen,<br />
revolutionären Wert der Kriminalität<br />
/ Im 19. Jahrhundert Ausgrenzung der Delinquenten,<br />
um revolutionäres Potential zu<br />
kontrollieren / Resozialisation von Verbrechern<br />
in Wirklichkeit »Desozialisation« /