DRA-INFO Audio - Deutsches Rundfunkarchiv

DRA-Info Audio 2009/2 N A C H W E I S E JUNI 133
20. Jahrestag
� Symbolische Öffnung der Grenze zwischen
Ungarn und Österreich
27. Juni 1989
Nachdem Ungarn am 2. Mai 1989 mit dem Abbau
von Überwachungsanlagen an der Grenze zu Österreich
begonnen hatte, treffen sich die Außenminister
beider Länder Gyula Horn und Alois Mock bei Sankt
Margarethen, um gemeinsam symbolisch den Genzzaun
zu durchtrennen. Obwohl die Grenze zu dieser
Zeit noch nicht wirklich offen ist, fliehen auf diesem
Wege viele DDR-Bürger in den Westen.
Darin u.a. 01: Sommer 1989. Die DDR steht
politisch und wirtschaftlich vor dem Kollaps.
Ungarn wird zum Inbegriff für den Weg in
die Freiheit. 02 – 0'49 27. Juni 1989. Die Außenminister
Gyula Horn und Alois Mock
durchtrennen in einem symbolischen Akt die
Drähte des Eisernen Vorhangs an der österreichisch-ungarischen
Grenze. 5'54 Juli/August
1989. Immer mehr DDR-Bürger suchen
in Ungarn und der Tschechoslowakei Zuflucht
in den Botschaften der Bundesrepublik
Sprecher: Beate Himmelstoß
ESD 03.10.1999 · BR · H000094 58'13
In der Klosterkirche Ilsenburg wurde der ehemalige
Außenminister Ungarns Gyula Horn
für seine historische Tat am 27.6.1989 geehrt.
Mit dem Durchschneiden des Stacheldrahtes
an der Grenze zwischen Ungaren
und Österreich begann das Ende des »Eisernen
Vorhanges« und des Warschauer-Vertrages
/ Die Laudatio hielt Hans-Dietrich
Genscher (O-Ton): zur Grenzöffnung und
Ehrung / (O-Ton) Gyula Horn zu seiner
historischen Tat
Text/Autor: Carsten Reuß
AD Nov. 1999 · MDR-Anhalt · 1002134 2'33
100. Geburtstag
� Ambler, Eric • Schriftsteller, Drehbuchautor,
Filmproduzent
* 28. Juni 1909 in London
† 22. Oktober 1998 in London
Eric Ambler war der Begründer des Polit-
Thrillers. Als solcher wurde er zum Wegbereiter
des modernen Geheimdienst- und
Spionageromans. Krimi-Kollegen priesen ihn
als den »besten aller literarischen Thrillerautoren«
(Graham Greene); er war »die Quelle,
aus der wir alle schöpfen« (John le Carré).
Frederick Forsyth nannte »Die Maske des Dimitrios«,
Amblers ersten großen Bucherfolg
von 1939, »das Buch, das den Thriller verändert
hat – nach Ambler war alles anders«.
Mit typischem Understatement sah sich
Ambler selbst als Unterhaltungsschriftsteller,
freilich als einer mit hohem literarischen
Anspruch. »Gute Literatur«, so Ambler, »ist
immer unterhaltsam. Ob es sich um die Bibel
handelt oder um Kafka«. Zwar fesseln auch
Amblers präzise recherchierte Thriller durch
Abenteuer und Attentate. Ihre eigentliche
Stärke liegt jedoch in der eiskalten Analyse
der Polit- und Wirtschaftsverbrechen des 20.
Jahrhunderts und der Klar- und Weitsicht
des Autors. Ambler, »der Gentleman des
Schreckens«, dessen insgesamt 18 Romane
Millionenauflagen erzielten, vielfach verfilmt
und in 30 Sprachen übersetzt wurden,
zählt heute zu den Krimi-Klassikern. (Internettext)
/ (O-Ton) H.R.F. Keating (britischer
Kriminalschriftsteller) (engl, freistehend, dt.
übersetzt): Über Ambler: »He made the spy
story grow up. I think that's what you could
say in a sentence.« / (O-Ton) Eric Ambler
(engl., freistehend, dt. übersetzt): Über sich
selbst: »I've always learned more from the
theatre than from books. I was a failed play
wright before I was anysort of a novelist.« /