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Neunzehnter Zusammenfassender Bericht 2009 - Hessischer ...

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Kurwesen in Hessen<br />

Attraktivität der<br />

Kurorte<br />

Multifunktionalität<br />

der Kurparks<br />

Kurwesen in<br />

Deutschland<br />

Geprüftes Risiko<br />

10.5 Geprüftes Risiko<br />

Das geprüfte Risiko der in die Prüfung einbezogenen kommunalen Körperschaften<br />

umfasst für den Prüfungszeitraum 2005 bis 2007 Ausgaben von 3,8 Millionen € je<br />

Jahr.<br />

10.6 Rückstände<br />

Es wurden Rückstände in Höhe von 7,6 Millionen € festgestellt. Diese umfassen die<br />

finanziellen Mittel, die nötig sind um die fehlenden Grundlagendaten für eine denkmalgerechte<br />

Parkpflege zu erlangen sowie Maßnahmen zur Wiederherstellung der<br />

ursprünglichen Parkgestalt auszuführen.<br />

10.7 Überblick<br />

Hessen wird nicht zuletzt von Kur- und Heilbädern geprägt. Die eher in ländlichen<br />

Regionen gelegenen Einrichtungen sind für den hessischen Fremdenverkehr wichtig.<br />

Von rund 25,9 Millionen Gästeübernachtungen in Hessen im Jahr 2007 entfielen<br />

32 Prozent auf die 29 Kurorte des Hessischen Heilbäderverbands 221 . Die jährlichen<br />

Übernachtungszahlen in den hessischen Kurorten lagen in den letzten Jahren bei rund<br />

7 Millionen.<br />

Die Attraktivität eines Kurorts hängt neben der medizinischen Versorgung auch von<br />

der Qualität der Infrastruktur ab. Diese wird maßgeblich von der gestalterischen Qualität<br />

des Kurparks beeinflusst, der eine identitätsstiftende Bedeutung für den Kurort<br />

hat. Die meist alten, eingewachsenen und denkmalgeschützten Anlagen haben Flair<br />

und ziehen Gäste an.<br />

Die Kurparks haben vierfache Funktionen: Sie sind gleichzeitig kulturelle, soziale und<br />

ökologische Räume. Sie dienen der Vermarktung der Kurorte und haben mit ihrer<br />

Attraktivität zugleich eine ökonomische Funktion.<br />

Kurparks sind eine freiwillige Aufgabe der Kurorte. Es gibt keine Vorschrift, dass ein<br />

Kurort einen Kurpark vorweisen muss. Kurparks werfen nur ganz geringe Erträge ab;<br />

auf die zwölf Kurparks entfielen Einnahmen von rund 77.000 € im Jahr. Sie erzeugen<br />

jedoch einen erheblichen Aufwand für Unterhaltung und Pflege; die zwölf Kurorte<br />

wendeten hierfür jährlich 3,8 Millionen € auf. Die Ausgaben entsprachen knapp 24<br />

Prozent der nicht unmittelbar zweckgebundenen Einnahmen der Kurbetriebe aus Kurtaxe<br />

und Bäderpfennig in Höhe von 15,8 Millionen € 222 .<br />

In diesem Spannungsverhältnis stand die 128. Vergleichende Prüfung „Kurparks“. Es<br />

galt, die Qualität der gärtnerischen Pflege zu prüfen und festzustellen, wie die Kurorte<br />

mit ihren Parkanlagen kulturell, sozial, ökologisch und ökonomisch umgehen.<br />

10.8 Bedeutung und Geschichte der Kuranlagen<br />

Heilquellen werden seit der Antike genutzt. In Deutschland bekannt sind privat oder<br />

öffentlich genutzte Heilquellen römischen Ursprungs wie in Aachen, Baden-Baden, Bad<br />

Vilbel und Wiesbaden 223 . Wenn seit dem 16. Jahrhundert Mineralquellen Heilwirkung<br />

zugesprochen wird und aus der Nutzung von Mineral- und Thermalquellen schrittweise<br />

221 aus: Presseinformation Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung vom 19.<br />

Dezember 2008. Übernachtungszahl in den Mitgliedsgemeinden des hessischen Heilbäderverbands einschließlich<br />

der Übernachtungen in Vorsorge- und Reha-Kliniken. Bei den Gästeübernachtungen entfielen<br />

27 Prozent auf Heilbäder und 5 Prozent auf Luftkurorte.<br />

222 Bad Soden am Taunus ist kein anerkannter Kurort. Dementsprechend hatte Bad Soden am Taunus<br />

keine Einnahmen aus Kurtaxe und Bäderpfennig.<br />

223 Kurstädte in Deutschland, Zur Geschichte einer Baugattung, Bothe (Hrsg.), Berlin 1984<br />

In guter Gesellschaft kuren – Zur Geschichte der Bäder und Kuranlagen in Deutschland; Modrow, Beitrag<br />

in dem Sonderheft „Garten und Gesundheit – Zur Bedeutung des Grüns für das Wohlbefinden“,<br />

Jahrbuch 2008 der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V., Seiten 20, 21<br />

Kurparks - Gesundheit und Geselligkeit; Mattausch, Beitrag in „GartenRheinMain – Vom Klostergarten<br />

zum Regionalpark“, KulturRegion Frankfurt RheinMain gGmbH, 2008, Seite 136 f.<br />

120 <strong>Neunzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong>

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