Neunzehnter Zusammenfassender Bericht 2009 - Hessischer ...

Einhundertachtundzwanzigste Vergleichende Prüfung „Kurparks“
Heilbäder entstanden, entwickelten sich die Kurorte und das Kurwesen erst im 18.
Jahrhundert zur vollen Blüte.
Neben der klassischen Thermal-Badekur gewann die Trinkkur an Bedeutung. Im 19.
Jahrhundert folgte dann die architektonische Entwicklung in den Kurorten mit Brunnenhäusern,
Wandelhallen, Kolonnaden, Musikpavillons, Theatern und Spielbanken.
Ganze Stadtbilder orientierten sich auf die Kur.
Zu den führenden Modebädern in dieser Zeit zählten Pyrmont, Schlangenbad und das
damalige Langenschwalbach (Bad Schwalbach) oder zum Ende des Jahrhunderts das
luxuriöse Kaiser-Wilhelms-Bad in Bad Homburg v.d. Höhe. Daneben gab es Bäder wie
Bad Orb und Bad Sooden-Allendorf, die sich aus früheren Salinen entwickelten. Einige
Gradierwerke aus der Salinenzeit wurden in die Kurparks integriert und bis heute als
Inhalatorien genutzt.
Die Besuche und der Aufenthalt in den Kurorten wurden nicht nur zu Erholungs- und
Genesungszwecken genutzt, sondern waren auch gesellschaftliche Ereignisse, die
letztlich die Attraktivität der Orte förderten.
Ansicht 77: Blick über den Jugendstil-Sprudelhof in den Kurpark zum Johannisberg. Bad Nauheim.
Aufnahme vom 24. Oktober 2007.
In engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Kurorte entstanden die Kurparks,
englischem Vorbild folgend, als Landschaftsgärten, die zu identitätsstiftenden Merkmalen
der Kurorte wurden. Ausgangspunkt der Kurparks war eine breite, gerade Allee.
Neunzehnter Zusammenfassender Bericht 121
Trinkkur, Modebäder
und frühere Salinen
Gesellschaftliche
Aspekte der Kur
Entstehung der
Kurparks