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Neunzehnter Zusammenfassender Bericht 2009 - Hessischer ...

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Restmüllbeseitigung<br />

als Kostentreiber<br />

Verwertung und Beseitigung<br />

Im Vergleich lagen beim Restabfall vier Verbände in einer Größenordnung. Dies liegt<br />

darin begründet, dass sie bei der Ausschreibung der Verwertungsleistungen auf vergleichbare<br />

Marktbedingungen getroffen sind. Die höheren Kosten des ZAV<br />

VOGELSBERGKREIS liegen darin begründet, dass zum Zeitpunkt der Ausschreibung<br />

schlechtere Marktbedingungen herrschten. Der Markt für Entsorgungsleistungen unterliegt<br />

angebots- und nachfrageabhängigen Preisschwankungen. So bewirkte das<br />

Deponierungsverbot nicht vorbehandelter Abfälle zum 1. Juni 2005 eine hohe Nachfrage<br />

nach Leistungen der thermischen und mechanisch-biologischen Vorbehandlung,<br />

der ein nicht ausreichendes Angebot an Behandlungskapazität gegenüberstand. In der<br />

Folge kam es zu einer deutlichen Erhöhung des Preisniveaus. Die gestiegene und dauerhaft<br />

garantierte Nachfrage führte zu einem Aufbau zusätzlicher Behandlungskapazitäten.<br />

Bei Fertigstellung dieser Kapazitäten bestand aufgrund der im Zeitraum der<br />

Umsetzung der Abfallablagerungsverordnung abgeschlossenen Verträge zwischen den<br />

entsorgungspflichtigen kommunalen Körperschaften und den Anlagenbetreibern nur<br />

eine geringe Nachfrage nach diesen Kapazitäten. Dies führte zu einem niedrigen<br />

Preisniveau.<br />

Die beim MZVO ODENWALD anfallenden überdurchschnittlichen Kosten sind auf einen<br />

Sondereffekt zurückzuführen. Der Verband trat vor Umsetzung der Abfallablagerungsverordnung<br />

dem ZAS SÜDHESSEN bei, um so in einem Umfeld von Minderkapazitäten<br />

bei der Abfallvorbehandlung die Entsorgungssicherheit zu gewährleisten. Mit der Mitgliedschaft<br />

beim ZAS SÜDHESSEN partizipiert er aber auch am Auslastungsrisiko des<br />

Müllheizkraftwerks Darmstadt, was in dem geänderten Marktumfeld zu zusätzlichen<br />

Aufwendungen führt.<br />

Die Unterschiede bei der Bioabfallverwertung sind ebenfalls auf unterschiedliche<br />

Marktbedingungen zu den Ausschreibungszeitpunkten zurückzuführen.<br />

Die Restmüllbeseitigung ist der wesentliche Kostentreiber für die Verwertungs- und<br />

Beseitigungskosten. Maßnahmen zur Reduktion dieser Kosten müssen darauf zielen,<br />

dass Bioabfall und Altpapier bereits bei der Abfallsammlung vom Restabfall separiert<br />

werden.<br />

Im Folgenden wird betrachtet, ob die eingesetzten Wiege-/Identsysteme ein geeignetes<br />

Instrument zur Reduktion des Restabfallaufkommens bei der Abfallsammlung sind.<br />

Dazu werden die Abfallmengen der abfallsammelnden Verbände mit Wiege–/<br />

Identsystemen denen ohne Wiege-/Identsystem gegenübergestellt. In den Vergleich<br />

fließen alle Verbände ein, die Rest- und Bioabfälle getrennt sammeln und somit eine<br />

separate Entsorgung zulassen. Der Vergleich beschränkt sich auf das Jahr 2007, da<br />

während des Untersuchungszeitraums Änderungen in der Organisation der Abfallsammlung<br />

vorgenommen wurden. So führte der MZV ROTENBURG erst 2007 die getrennte<br />

Rest- und Bioabfallsammlung ein.<br />

Die Ansicht 33 zeigt, dass in den Entsorgungsgebieten mit Wiege-/Identsystem mit<br />

199 Kilogramm je Einwohner im Mittel 15 Prozent weniger Rest- und Bioabfälle in das<br />

Sammelsystem eingespeist werden. Dies bedeutet, dass die Anreizkomponente, durch<br />

Reduktion von Abfallmengen Gebühren zu sparen, wirkt. Ob die Minimierung auf stärkere<br />

Abfallvermeidung und -verwertung oder aber auf Ausweicheffekte zurückzuführen<br />

ist, konnten die Verbände mangels qualitätsgesicherter Daten nicht belegen.<br />

50 <strong>Neunzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong>

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