Neunzehnter Zusammenfassender Bericht 2009 - Hessischer ...

Kurparks im
Landschaftsgartenstil
Bedeutung und Geschichte der Kuranlagen
Ansicht 78: Ausschnitt aus dem „Situationsplan der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, 1871“,
Stadtarchiv Bad Homburg v.d. Höhe. In der rechten Kurparkhälfte ist von links oben nach rechts
unten die Brunnenallee eingezeichnet, links davon bis zum Weiher in großem Stil die Lenné'sche
Parkgestaltung.
Der Landschaftsgartenstil ist grundsätzlich pflegeärmer als andere historische Gartenstile
wie Barock- oder Renaissancegärten. Dies liegt an dem Grundmuster, bei dem
natürlich wachsende Bepflanzungen als Motive eingesetzt werden. Schnittelemente
wie Hecken und Formgehölze, die in der Regel pflegeaufwändig sind, werden bewusst
vermieden. Damit ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und wirtschaftliche
Pflege gegeben.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Kurpark in Nidda-Bad Salzhausen. Weite Rasen- und
Wiesenpartien mit parkwaldartigen Pflanzungen bestimmen die Szenerie (Ansicht 93).
Die Kurparks unterscheiden sich aufgrund ihrer Vielzahl von Baulichkeiten und Ausstattungselementen
224 . Charakteristische Merkmale sind weiterhin breite Alleen sowie
ein dichtes Wegenetz. Ein weiteres Element bei der Parkgestaltung sind Sichtachsen,
die dauerhaft freizuhalten sind (Ansicht 79, Ansicht 95).
224 Hirschfeld, „Theorie der Gartenkunst“, fünfter Band, Leipzig 1785, Kapitel IV „Gärten bey Gesundheitsbrunnen“
Seite 87 f. Hirschfeld führt dazu aus: „Überall müssen die Gruppen, Hayne und Schattengänge
mit Gartenstühlen, mit Bänken von Holz, und mit andern Arten von Sitzen besetzt seyn, damit der Spazierende
ruhen könne, wo ihn Ermüdung überfällt“.
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