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zu bestehen bat, würde ibn sogar dazu zwingen und der Lobn bald auf sein<br />

Minimum sinken. Diese Konkurrenz der Fabrikanten unter sich wird aber in<br />

Durchschnittsverhältnissen allerdings durch die Opposition der Arbeiter gehemmt.<br />

Jeder Fabrikant weiß, daß die Folge einer nicht durch Umstände,<br />

denen auch seine Konkurrenten unterworfen sind, gerechtfertigten Lohnverkürzung<br />

ein Strike sein würde, der ihm sichern Schaden bringt, weil sein<br />

Kapital für die Dauer desselben müßig stehen, seine Maschinerie verrosten<br />

würde, während es in einem solchen Falle allerdings noch sehr ungewiß ist,<br />

ob er seine Lohnverkürzung durchsetzt und er die Gewißheit hat, daß, sowie<br />

sie ihm gelingt, seine Konkurrenten ihm folgen, die Preise des Fabrikats<br />

drücken und ihm dadurch den Nutzen derselben wieder entziehen werden.<br />

Dann bringen die Verbindungen allerdings öfter eine schnellere Erhöhung<br />

des Lohnes nach einer Krisis hervor, als diese sonst eintreten würde; der<br />

Fabrikant hat ja das Interesse, den Lohn nicht früher zu erhöhen, als die<br />

Konkurrenz seiner Mitfabrikanten ihn dazu zwingt, während jetzt die Arbeiter<br />

selbst einen höheren Lohn fordern, wenn der Markt sich bessert und sie den<br />

Fabrikanten unter solchen Umständen wegen geringerer Auswahl von<br />

Arbeitern oft durch eine Arbeitseinstellung zur Lohnerhöhung zwingen<br />

können. Aber wie gesagt, gegen bedeutendere Ursachen, die den Arbeitsmarkt<br />

verändern, sind die Verbindungen wirkungslos. In solchen Fällen<br />

treibt der Hunger die Arbeiter allmählich dazu, zu jeden Bedingungen die<br />

Arbeit wieder anzutreten, und wenn erst einige wieder eingetreten sind, so<br />

ist die Macht der Assoziation gebrochen, weil diese wenigen Knobsticks mit<br />

den noch im Markte befindlichen Warenvorräten die Bourgeoisie in den Stand<br />

setzen, die schlimmsten Folgen der Geschäftsstörung zu beseitigen. Die<br />

Fonds der Assoziation werden durch die Menge der zu Unterstützenden<br />

bald erschöpft, der Kredit, den die Krämer gegen hohe Zinsen geben, wird<br />

auf die Dauer verweigert, und die Not zwingt die Arbeiter, in das Joch der<br />

Bourgeoisie zurückzukehren. Weil aber die Fabrikanten in ihrem eignen<br />

Interesse - freilich ist es nur durch die Opposition der Arbeiter ihr Interesse<br />

geworden - alle unnötigen Lohnverkürzungen vermeiden müssen, während<br />

die Arbeiter in jeder durch die Handelsverhältnisse bedingten Herabsetzung<br />

des Lohns eine Verschlechterung ihrer Lage fühlen, gegen die sie sich möglichst<br />

zu wahren haben, deshalb fallen die meisten Turnouts zum Nachteil<br />

der Arbeiter aus. Man wird fragen, weshalb denn die Arbeiter in solchen<br />

Fällen, wo doch die Nutzlosigkeit der Maßregel auf der Hand liegt, die Arbeit<br />

einstellen? Einfach, weil sie gegen die Herabsetzung des Lohns und selbst<br />

gegen die Notwendigkeit dieser Herabsetzung protestieren müssen, weil sie<br />

erklären müssen, daß sie, als Menschen, nicht nach den Verhältnissen sich zu

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