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schicken, sondern daß die Verhältnisse sich nach ihnen, den Menschen, zu<br />

richten haben; weil ihr Stillschweigen eine Anerkennung dieser Verhältnisse,<br />

eine Anerkennung sein würde des Rechtes der Bourgeoisie, während guter<br />

Handelsperioden die Arbeiter auszubeuten und sie in schlechten Zeiten verhungern<br />

zu lassen. Die Arbeiter müssen dagegen protestieren, solange sie<br />

noch nicht alles menschliche Gefühl verloren haben, und daß sie so und nicht<br />

anders protestieren, kommt daher, weil sie Engländer, praktische Leute sind,<br />

die ihren Protest durch eine Tat einlegen, und nicht wie die deutschen<br />

Theoretiker ruhig schlafen gehen, sobald ihr Protest gehörig protokolliert und<br />

ad acta gelegt ist, um dort ebenso ruhig zu schlafen wie die Protestierenden.<br />

Der tatsächliche Protest des Engländers dagegen hat seine Wirkung, er hält<br />

die Geldgier der Bourgeoisie in gewissen Schranken und erhält die Opposition<br />

der Arbeiter gegen die gesellschaftliche und politische Allmacht der besitzenden<br />

Klasse lebendig, während er ihnen allerdings auch das Geständnis abzwingt,<br />

daß etwas mehr als Arbeiterverbindungen und Turnouts nötig ist,<br />

um die Herrschaft der Bourgeoisie zu brechen. Was aber diesen Assoziationen<br />

und den aus ihnen hervorgehenden Turnouts die eigentliche Wichtigkeit gibt,<br />

ist das, daß sie der erste Versuch der Arbeiter sind, die Konkurrenz aufzuheben.<br />

Sie setzen die Einsicht voraus, daß die Herrschaft der Bourgeoisie nur<br />

auf der Konkurrenz der Arbeiter unter sich beruht, d. h. auf der Zersplitterung<br />

des Proletariats, aus der Entgegensetzung der einzelnen Arbeiter gegeneinander<br />

. Und gerade weil sie sich, wenn auch nur einseitig, nur auf beschränkte<br />

Weise gegen die Konkurrenz, gegen den Lebensnerv der jetzigen sozialen<br />

Ordnung richten, gerade deshalb sind sie dieser sozialen Ordnung so gefährlich.<br />

Der Arbeiter kann die Bourgeoisie und mit ihr die ganze bestehende<br />

Einrichtung der Gesellschaft an keinem wunderen Fleck angreifen als an<br />

diesem. Ist die Konkurrenz der Arbeiter unter sich gestört, sind alle Arbeiter<br />

entschlossen, sich nicht mehr durch die Bourgeoisie ausbeuten zu lassen, so<br />

ist das Reich des Besitzes am Ende. Der Arbeitslohn ist ja bloß deshalb von<br />

dem Verhältnisse von Nachfrage und Angebot, von der zufälligen Lage des<br />

Arbeitsmarktes abhängig, weil die Arbeiter sich bisher gefallen ließen, als<br />

Sache, die man kauft und verkauft, behandelt zu werden. Beschließen die<br />

Arbeiter, sich nicht mehr kaufen und verkaufen zu lassen, treten sie bei der<br />

Bestimmung, was denn eigentlich der Wert der Arbeit sei, als Menschen auf,<br />

die neben der Arbeitskraft auch einen Willen haben, so ist es aus mit der<br />

ganzen heutigen Nationalökonomie und den Gesetzen des Lohns. Die Gesetze<br />

des Lohns würden allerdings auf die Dauer sich wieder geltend machen,<br />

wenn die Arbeiter bei der Aufhebung der Konkurrenz unter sich selbst<br />

stehenbleiben; aber das können sie nicht, ohne ihre ganze bisherige Bewegung

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