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nur self-actors besitzen. Während die Zahl der Spindeln sich um 10 Prozent<br />

vermehrte, nahm die der Spinner um mehr als 60 Prozent ab. Und, fügt Leach<br />

hinzu, seit 1841 sind so viele Verbesserungen durch Verdopplung der Spindelreihen<br />

(double decking) und sonst eingeführt worden, daß in einigen der<br />

genannten Fabriken seit 1841 wieder die Hälfte der Spinner entlassen worden<br />

sind; in einer Fabrik allein, wo vor kurzem 80 Spinner waren, sind noch 20,<br />

die übrigen sind weggeschickt oder müssen Kinderarbeit für Kinderlohn tun.<br />

Gleiches berichtet Leach aus Stockport, wo 1835 800 Spinner und 1843 nur<br />

140 Spinner beschäftigt gewesen seien, obwohl die Industrie Stockports in<br />

den letzten 8 bis 9 Jahren bedeutend zugenommen hat. In der Kardiermaschinerie<br />

sind jetzt ähnliche Verbesserungen gemacht, wodurch die Hälfte<br />

der Arbeiter brotlos wird. In einer Fabrik sind verbesserte Doublierstühle<br />

aufgesetzt, die von acht Mädchen vier brotlos machten — außerdem setzte<br />

der Fabrikant den Lohn der übrigen vier von 8 auf 7 sh. herab. Ähnlich ist<br />

es mit der Weberei gegangen. Der mechanische Webstuhl hat einen Zweig<br />

der Handweberei nach dem andern in Beschlag genommen, und da er viel<br />

mehr produziert als der Handwebstuhl und ein Arbeiter zwei mechanische<br />

Stühle beaufsichtigen kann, so sind eine Menge Arbeiter auch hier brotlos<br />

geworden. Und in allen Arten der Fabrikation, in der Flachs- und Wollenspinnerei,<br />

beim Tramieren der Seide ist es ebenso; selbst der mechanische<br />

Webstuhl fängt an, einzelne Zweige der Wollen- und Leinenweberei an sich<br />

zu reißen; in Rochdale allein sind mehr mechanische als Handwebstühle bei<br />

der Flanell- und sonstigen Wollenweberei beschäftigt. Die Bourgeoisie pflegt<br />

hierauf zu antworten, daß Verbesserungen in den Maschinen, indem sie die<br />

Produktionskosten verringerten, die fertige Ware zu einem niedrigeren Preise<br />

liefern und daß durch diesen niedrigeren Preis eine solche Vermehrung der<br />

Konsumtion entsteht, daß die brotlos gewordenen Arbeiter bald wieder an den<br />

neuerstehenden Fabriken Beschäftigung vollauf fänden. Gewiß, die Bourgeoisie<br />

hat ganz recht darin, daß unter gewissen, für die allgemeine industrielle<br />

Entwicklung vorteilhaften Verhältnissen jede Preiserniedrigung einer solchen<br />

Ware, bei der das rohe Material wenig kostet, die Konsumtion sehr steigert<br />

und neue Fabriken hervorruft; aber sonst ist jedes Wort ihrer Behauptung eine<br />

Lüge. Sie schlägt es für nichts an, daß es jahrelang dauert, bis diese Folgen<br />

der Preiserniedrigung eingetreten, bis die neuen Fabriken gebaut sind; sie<br />

verschweigt uns, daß alle Verbesserungen der Maschinen die eigentliche,<br />

anstrengende Arbeit mehr und mehr auf die Maschine werfen und so die<br />

Arbeit erwachsener Männer in eine bloße Aufsicht verwandeln, die ein<br />

schwaches Weib oder gar ein Kind ebensogut tun kann und auch für halben<br />

oder Drittellohn tut; daß also die erwachsenen Männer immer mehr aus der

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