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zu leben, die eben aus dem Feldzuge zurückkommt. Die gefährlichsten<br />

Stellen der Maschinerie sind aber die Riemen, welche die Triebkraft vom<br />

Schaft auf die einzelnen Maschinen leiten, besonders wenn sie Schnallen<br />

haben, die man indes selten mehr findet. Wer von diesen Riemen ergriffen<br />

wird, den reißt die treibende Kraft pfeilschnell mit sich herum, schlägt ihn<br />

oben gegen die Decke und unten gegen den Fußboden mit solcher Gewalt,<br />

daß selten ein Knochen am Körper ganz bleibt und augenblicklicher Tod<br />

erfolgt. Zwischen dem 12. Juni und 3. August 1844 1 berichtet der „Manchester<br />

Guardian" über folgende ernstliche Unglücksfälle - die leichtern<br />

erwähnt er gar nicht: 12. Juni, ein Knabe starb in Manchester an der Mundklemme<br />

infolge einer zwischen Rädern zerquetschten Hand. - 15. Juni 2 , ein<br />

Junge in Saddleworth, von einem Rade ergriffen und mitgerissen, starb,<br />

ganz zerschmettert. - 29. Juni, ein junger Mann in Greenacres Moor bei<br />

Manchester, der in einer Maschinenfabrik arbeitete, geriet unter einen<br />

Schleifstein, der ihm zwei Rippen zerbrach und ihn sehr zerfleischte. -<br />

24. Juli, ein Mädchen in Oldham starb, von einem Riemen fünfzigmal mit<br />

herumgerissen, kein Knochen blieb ganz. - 27. Juli, in Manchester geriet<br />

ein Mädchen in den Blower (die erste Maschine, welche die rohe Baumwolle<br />

aufnimmt) und starb an den erlittenen Verstümmelungen. - 3. August, ein<br />

Spulendrechsler starb, von einem Riemen fortgerissen, in Dukinfield - alle<br />

Rippen waren zerbrochen. - Das Krankenhaus von Manchester hatte im<br />

Jahre 1843 allein 962 Verwundungen und Verstümmelungen durch Maschinerie<br />

zu heilen, während die Anzahl aller übrigen Unglücksfälle im<br />

Bereich des Krankenhauses auf 2426 sich beliefen, so daß auf fünf Unglücksfälle<br />

aus allen andern Ursachen zwei durch Maschinerie kamen. Die in<br />

Salford vorgekommenen Unfälle sind hier nicht eingeschlossen, ebensowenig<br />

die, welche von Privatärzten geheilt wurden. Die Fabrikanten bezahlen bei<br />

solchen Unglücken, sie mögen arbeitsunfähig machen oder nicht, höchstens<br />

den Arzt und, wenn es sehr hoch kommt, den Lohn während der Dauer der<br />

Kur - wohin der Arbeiter später gerät, wenn er nicht arbeiten kann, ist ihnen<br />

gleichgültig.<br />

Der Fabrikbericht sagt über diesen Gegenstand: In allen Fällen müsse<br />

der Fabrikant verantwortlich gemacht werden: denn Kinder könnten sich<br />

nicht in acht nehmen und Erwachsene würden sich in ihrem eignen Interesse<br />

schon in acht nehmen. Aber es sind Bourgeois, die den Bericht<br />

schreiben, und daher müssen sie sich widersprechen und nachher allerlei<br />

Salbaderei über „sündliche Verwegenheit" (culpable temerity) der Arbeiter<br />

1 (1845) und (1892) irrtümlich: 1843 - 2 (1845) und (1892) irrtümlich: 16. Juni

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