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Was werden aber die Folgen davon sein? Die deutsche Industrie hat von<br />

diesem Augenblicke an alle Schwankungen, alle Krisen der englischen mit<br />

auszuhalten. Sobald die überseeischen Märkte mit englischen Waren überfüllt<br />

sind, werden die Engländer, gerade wie sie es jetzt tun, und wie Herr<br />

List es mit vieler Rührung schildert, ihre sämtlichen Vorräte auf den deutschen<br />

Markt, den nächsten zugänglichen, werfen und so den Zollverein wieder<br />

zu ihrem „Trödelmagazin" machen. Dann wird die englische Industrie<br />

sich bald wieder erheben, weil sie die ganze Welt zum Markte hat, weil die<br />

ganze Welt ihrer nicht entbehren kann, während die deutsche nicht einmal<br />

für ihren eignen Markt unentbehrlich ist, während sie in ihrem eignen Hause<br />

die Konkurrenz der Engländer fürchten muß und an dem Überfluß der<br />

während der Krisis ihren Abnehmern zugeworfenen englischen Waren laboriert.<br />

Dann wird unsre Industrie alle schlechten Perioden der englischen bis<br />

auf die Hefen zu kosten haben, während sie an den Glanzperioden dieser<br />

letzteren nur bescheidenen Anteil nehmen kann - kurz, dann werden wir<br />

gerade so weit sein, wie wir jetzt sind. Und damit wir gleich das Endresultat<br />

bekommen, dann wird derselbe gedrückte Zustand eintreten, in welchem<br />

jetzt die halbgeschützten Zweige sich befinden, dann wird ein Etablissement<br />

nach dem andern eingehen, ohne daß neue entstehen, dann werden unsre Maschinen<br />

veralten, ohne daß wir imstande sein werden, sie durch neue, verbesserte<br />

zu ersetzen, dann wird der Stillstand in einen Rückschritt sich verwandeln<br />

und nach Herrn Lists eigner Behauptung ein Industriezweig nach<br />

dem andern verkommen und endlich ganz eingehen. Dann aber haben wir<br />

ein zahlreiches Proletariat, das durch die Industrie geschaffen wurde und<br />

nun keine Lebensmittel, keine Arbeit hat; und dann, mfeine] H[erren],<br />

wird dies Proletariat mit der Forderung an die besitzende Klasse treten,<br />

beschäftigt und ernährt zu werden.<br />

Das wird der Fall sein, wenn die Schutzzölle herabgesetzt werden. Nehmen<br />

wir nun an, sie würden nicht herabgesetzt, sie blieben stehen, und man<br />

wollte abwarten, daß die Konkurrenz der inländischen Fabrikanten unter<br />

sich sie illusorisch mache, um sie dann herabzusetzen. Die Folge hiervon<br />

wird sein, daß die deutsche Industrie, sobald sie imstande ist, den heimischen<br />

Markt vollständig zu versorgen, stillsteht. Neue Etablissements sind nicht<br />

nötig, da die bestehenden für den Markt ausreichen und an neue Märkte,<br />

wie schon oben gesagt, nicht zu denken ist, solange man überhaupt des<br />

Schutzes bedarf. Aber eine Industrie, deren Ausdehnung nicht fortschreitet,<br />

kann sich auch nicht vervollkommnen. Wie nach außen, wird sie nach innen<br />

stationär. Die Verbesserung der Maschinerie existiert für sie nicht. Die alten<br />

Maschinen kann man doch nicht wegwerfen, und für die neuen finden sich keine

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