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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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92 1. Kapitel.<br />

allzu grofse Anzabl von Wiirtern fur haere Kulturbegriffe in ihrer<br />

Sprache und der christliche Glaube, den sie gewifs schon im<br />

Altertume von den romischen frommen Verehrern des alien Volkern<br />

gemeinsamen Gottes entlehnt haben. Die unfreundlichen Berge<br />

hatten sie vor dem Untergange geschiitzt, ebenso wie es anderen<br />

interessanten VOlkerresten gegangen ist: den G- o ten in Clierson,<br />

die jahrhundertelang die Vernichtung ihres Stammes ilberdauert<br />

und sick in verschwindend kleiner Zahl mit ihrem germanischen.<br />

Dialekt in die moderne Zeit herObergerettet haben; den Bask en<br />

in den Pyrenden, wunderbaren Zeugen einer uralten Vergangenheit;<br />

den Rhat or omane n, die trotz ihrer numerischen Unbedeutendheit<br />

eine eigene Form romanischer Sprache besitzen, und nicht zuletzt<br />

den Rumanen im Pindus.<br />

Die illyro- und thrakoromanische Bevolkerung der Balkanbalbinsel<br />

beherrschte in den guten Zeiten ihres Daseins ein gewaltiges<br />

Gebiet ohne fremde Einschiebsel, namlich das Land<br />

zwischen dem lateinischen Meere, der Adria, und der hellenischen<br />

Welt, die sie vom Pontus fernhielt, wahrend im entlegenen Norden<br />

und asiatischen Osten die germanischen, slavischen und turkischen<br />

Volker ihre Nachbarn waren. Die Einfalle der Barbaren zerrissen<br />

aber diese einheitliche Bevolkerung, und den auseinandergerissenen<br />

Teilen war keineswegs die gleiche Zukunft beschieden.<br />

Durch die unaufhorlichen slavischen Einfalle, die sick vorziiglich<br />

auf diesel reiche, von Goten und anderen Barbaren higher<br />

fast unangetastete Gebiet richteten, verlor Dalmatien mit seinem<br />

anhangenden Neben- und Hinterlande den grofsten Teil seiner Bevolkerung,<br />

und nach hartackigem Widerstande der romanischen<br />

Kustenbewohner nahmen endlich im 6. und 7. Jahrhundert die<br />

Slaven das gauze Ufer mit semen zahlreichen, giinstig gelegenen<br />

Stalten in Besitz und ersetzten auch in den engen Talern des<br />

Gebirges die vertriebenen Bauern. Von der romischen Sprache,<br />

die hier so lange die herrschende, wenn nicht die ausschliefslich<br />

gebrauchte gewesen war, blieb nur ein Rest in der 1 i ngu a v ulg<br />

ar e bestehen, die auf Inseln und in Illifen, wie z. B. in Ragusa-<br />

Dubrownik, bis ins 15. Jahrhundert gesprochen wurde und jetzt<br />

nur noch in schriftlicher t:Tberlieferung lebt 1).<br />

1) Jiredek, Die Romanen in den StAdten Dalmatiens wahrend

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