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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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42 Einleitung.<br />

unfahiger Herrscher, aber die Tragikomodie spielte sich nur in Rom<br />

ab, wo man den gottlichen Augustus in seiner wahren menschlichen<br />

Gestalt sah und als Menschen beurteilte. In der Provinz schritt the<br />

inner° Entwickelung, die eine neue Welt heraufziehen liefs, immer<br />

weiter fort, ohne von den Ereignissen in Rom wesent]ieh beeintrachtigt<br />

zu worden. Seit Hadrian blieben die Legionen auf dem heimatlichen<br />

Boden und wurden aus Provinzialelementen erganzt eine Tatsache<br />

von unberechenbaren Folgen. Der Romanisierungsprozefs war auch<br />

durch die frillier° Expatriierung der ausgehobenen barbarischen Soldaten<br />

geftirdert worden; jetzt aber, nach dor Heeresreform, wurde die Bildung<br />

einer romanischen Gesellschaft auf dem alten nationalen Bodon der<br />

Barbaren, deren jfingere Generationen in ihr aufgingen, moglicli, und<br />

das in den castra, canabae und geschenkten Landereien erlernte Vulgarlatein<br />

begann in jeder Gegend eine spezielle Farbe anzunehmen;<br />

dadurch entstanden langsam die verschiedenen romisch-barbarischen<br />

Sprachen , die jetzigen romanischen, und die durch eben diese Sprachen<br />

von einander verschiedenen neugeschaffenen Nationen haben die<br />

ganze spatere europiiische Geschichto beeinflufst. In den besiegten und<br />

dann auf riimischen Boden verpflanzten VOlkern oder denen, die mehr<br />

oder weniger anstandig bettelnd in besseres Land eingezogen waren,<br />

liegt ein anderes wichtiges Element fur die Vorbereitung der Zukunft;<br />

filr Dakien und Mfisien, wo the rihnische Sprache spater aufkeimte, hat<br />

man ein bestimmtes, ausdrfickliches Zeugnis einer neuen Dakerkolonisation,<br />

und zwar in nicht bescheidenem Umfang. Als die Kostoboken durch<br />

die Astingen ersetzt wurden, konnten sie schwer eine andere Heimat<br />

als Dakien finden, und ebenso ging es mit den westlich ansassigen<br />

Buren, die langsam einwanderten. Jetzt hatte Rom den dakischen<br />

Stamm wirklich zu seiner Verffigung, und im ganzon trug er die Waffen<br />

fur riimisch-kaiserliche Zwecke.<br />

IV. D as Christentum. In dieser Zeit vollzog sick wunderbar schnell<br />

die Verbreitung der Universalreligion des Christentums, und sie selbst,<br />

durch das entstehende Viilkergemisch mit lateinischer Sprache begfinstigt,<br />

pragte theses romische Zeichen tiefer in die gemischte Masse ein. In der<br />

trajanischen Zeit war der neue Glaube in Kleinasien schon sehr verbreitet,<br />

und dasselbe mufs man von dem gegenilberliegenden europaischen Ufer annehmen.<br />

Wenn allerlei Nationen das Ihrige zur Kolonisation Dakiens beitrugen,<br />

mufsten sich notwendigerweise auch Fromde christlichen Glau-

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