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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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192 2. Kapitel.<br />

Wie bei Chilia und Cetatea-Albg wurde auch das Schicksal<br />

.der walachischen Stalte an der Donau durch die fruhzeitige, den<br />

Verkehr hemmende tiirkische Eroberung entschieden. Dies vollzog<br />

Bich unter Soliman dem Grofsen ohne Blutvergiefsen, einfach<br />

durch einen kaiserlichen Erlafs an den hilflosen Fiirsten der Walachei,<br />

und zwar etliche Zeit each den Kgmpfen des von Ungarn<br />

unterstiitzten Radu de la Afuma-V gegen die Begen des rechten<br />

Donauufers, und bald nach der fUr den christlichen Osten entscheidenden<br />

Schlacht von Mohacs im Jahre 152 6, wobei der letzte<br />

Nationalkonig des ungarischen Reiches auf der Flucht in den Siimpfen<br />

umkam. Durch diese Mafsnahme und durch die Besetzung der Ortschaften<br />

am Dnjestr war in diesen Gegenden die Reichsgrenze gesichert.<br />

Unter diesen walachischen Donauhafen war bis zum 16. Jahrhundert<br />

Braila der bedeutendste Handelsplatz gewesen. Dort, wo<br />

der Sereth in die grofse Wasserader miindet, gelegen, hatte Brgila<br />

die giinstigste Lage, urn den Ertrag seiner Fischereien weithin<br />

exportieren zu konnen, denn mit einem Fischerdorf beginnen alle<br />

diese Donauhafen, wenn nicht ein ehemaliges, langst verlassenes<br />

kaiserlich - byzantinisches Kastell den Anfang gebildet bat. Die<br />

ursprungliche Ansiedelung war gewifs aus rumanischen Fischern<br />

und griechischen Kaufleuten zusammengesetzt, aber der Name<br />

erinnert an den rumanischen Personennamen Braila, woraus auch Brgiloig<br />

geworden ist. Die Griindung des walachischen Furstentums gab<br />

dem bescheidenen Dorfe die Moglichkeit eines starken Aufschwungs:<br />

im Jahre 1368 erteilte der Furst Vlaicu den sachsischen Handelsleuten<br />

von Kronstadt, die durch Brgila ( Braylau") nach. fremden<br />

Reichen" segeln wollten '), Erleichterungen, d. h. wenn sie Bulgarien,<br />

Konstantinopel und die Tiirkei aufsuchen wollten. Einige Jahrzehnte<br />

seater bestand in diesen Gegenden nur ein einziges fremdes<br />

Reich", dasjenige des heidnischen Kaisers von Adrianopel, und der<br />

byzantinische Kaiser war tatsgahlich ein Gefangener seiner Nachbarn.<br />

Nach Braila kamen aber, nach dem Zeugnisse eines deutschen<br />

Reisenden, in immer graserer Anzahl kocken und galein<br />

aus der haidenschafft " 2). Der byzantinische Chronist Chalkokon-<br />

1) Zimmermann-Werner-Mtiller II, S. 307, nr. 908.<br />

2) Schiltberger, Ausg. Neumann, Munchen 1859, S. 92; Aug. Lang-<br />

-mantel, Nurnberg 1885, S. 52.

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