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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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126 3. Kapitel.<br />

Uber die Herrschaft des Johannitius auf dem linken Donauufer<br />

gibt es kein Zeugnis, und wenn man bedenkt, dafs er alle<br />

Kraftc zusammenraffte, um gegen Thrakien und das ihn berauschende<br />

Konstantinopel vorzudringen, kann man getrost annehmen,<br />

data er keine Zeit fand, urn mit seinen sehr gepriesenen und aberaus<br />

niitzlichen Verbiindeten, den Kumanen, wegen angeblicher<br />

Oberrechte fiber die armlichen Sumpfgegenden der Donauwalachei<br />

zu streiten. Wenn der bulgarische Zar seinen ungarischen Nachbar<br />

als unrechtmafsigen Besitzer von etlichen Bistamern, welche<br />

durch ihn vernichtet worden seien 9", anklagt, so liegt dafur abrigene<br />

die Erklarung sehr einfach. In den ersten Jahren des zwolften<br />

Jahrhunderts, als man in Byzanz keinen Wiederhersteller vom<br />

Schlage des wahrhaft kaiserlichen Manuel erwarten konnte, war<br />

im adriatischen Belgrad ein ungarischer Konig, Koloman, ale Herrscher<br />

Ether Kroatien ausgerufen worden; und Dalmatien hatte sich<br />

trotz des Neides der Venetianer ihm angeschlossen. Auch die<br />

bosnischen Bane suchten bei dem machtigen Nachbar Schutz<br />

gegen imperatorische Eroberungsgeliiste, und der zweite Nachfolger<br />

Kolomans, Konig von Ungarn, Syrmien, Kroatien und Dalmatien,<br />

war auch Konig von Rama, was Bosnien bedeuten mufs. Die Erfolge<br />

der byzantinischen Kriegsziige und die Streitigkeiten um<br />

diese vierfache Krone vernichteten zwar fur etliche Zeit dieses ungarische<br />

imperium an der Donau und Adria, aber hier war trotzdem<br />

eine wahrhaft jugendliche Kraft zu finden, wahrend die<br />

grofsartige kaiserliche Gestalt Manuels nur als ein Phantom aus<br />

dem toten Meere des verfaulten Griechentums far einen Augenbfick<br />

herv<strong>org</strong>eschimmert hatte. In Verbindung mit den Papsten,<br />

welche in den ungarischen Konigen Vertreter des katholischen<br />

Glaubens in dem unaufhorlichen Kampfe gegen das Schisma rind<br />

die patarenische und paulizianische Haresie sahen, riisteten sich<br />

die Nachfolger Kolomans und Beim zu einem neuen Zuge nach<br />

Osten, und nur neue Familienzwistigkeiten verhinderten ihn. Der<br />

bosnische Ban mufste schleunig die Lehre der romischen Kirche<br />

1203, ein Jahr vor der romischen Kronung des pacraebg Kalo-<br />

echte Bulgaren und batten mit den verachteten wlachischen Herdenflihrern im<br />

Pindus gar nichts zu tun!<br />

1) Hurmuzaki I, S. 31.

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