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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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III. Das romanische Element im Osten usw. 65<br />

sischen Barbarenweise, in wildem Rossegetrabe, dramatisch mit blutenden<br />

Handen don Vorhang der Weltgeschichte aufreifsend; sie erschienen<br />

vielmehr langsam, ruhig und sicker, in enggeschlossener Sippschaft, die<br />

Ackerwerkzeuge auf den Kriegskarren mit sich fiihrend, von zahlreichen<br />

Ochsen- und Schafherden begleitet. Eine solche Wanderung in kleinen<br />

Abteilungen bis zu einer geeigneten Siedelungsstatte und nicht woiter<br />

konnte in den grofsen Men Talern, auf der unendlichen unbesetzten<br />

Steppe, neben den diinngesaten Diirfern der romischen Provinzialen,<br />

unbemerkt vor sich gehen. Erst nachdem die Kunde von den neuen<br />

besseren Ackern an der Donau bis zu der zuruckgebliebenen slavischen<br />

Masse gedrungen war und ein Stamm nach dem anderen sich auf den<br />

Weg machte, so dafs an den Flufsufern ein grofses Gedrange entstand,<br />

erst da erfuhren die ROmer Naheres fiber die AnkOmmlinge und<br />

zwar nicht nur durch Biwakreden und Erzahlungen der Gefangenen in<br />

den Stadtchen und Kastellen der vernachlassigten Nordgrenze.<br />

Wahrend Justinian, der none Diokletian des anbrechenden Mittel -<br />

alters, seine grofsen romantischen Restaurationsplane im westlichen<br />

Romerreich fiir kurze Zeit verwirklichte, vernahm man im ostlichen<br />

Reiche iiberall the Kunde von grofsen kriegerischon Wanderungen: in<br />

den ehemaligen Gotengegenden tauchten die slavischen Sclavini und<br />

Antes (Wenden?) auf, these the Ostgoten, jene die Westgoten in ihren<br />

im vierten Jahrhundert innegehabten Stellungen ersetzend 1). Im vierten<br />

Jahre der Regierung Justinians wurde ein gewisser Chilbudius zum<br />

Prafekten in Thrakien ernannt, um the schon ilblichen Einfalle dor<br />

Slaven zu bekampfen. Langere Zeit bekriegte er die Barbaren in ihrem<br />

eigenen Lande wie ehemals Kaiser Valens, und zwar auf demselben<br />

Boden in der Nahe der Donaumiindungen aber zuletzt wurde er besiegt<br />

und getiitet. Dann, um den Sieg zu feiern, fuhren sich die Sclavini und<br />

Anten gegenseitig in die Haare, wobei ein Vertrag mit Neurom ge-<br />

1) Jo rd an o s S. 62-63. Die Slavenansiedelungen beginnen nach diesein<br />

gleichzeitigen Berichterstatter um Novietunensis civitas ", d. h. Noviodunum.<br />

Die falsche Lesart zweier Handschriften: noviet sclavinorum unensis", wobei<br />

Sclavinorum" vom Rande in novietunensis" durch einen Abschreiber hineingebracht<br />

wurde, gab in der alteren rumanischen historischen Literatur Ursache<br />

zu vielen iiberfliissigon Debatten, wobei sich besonders der romantische Baselerfinder<br />

Hasdeu auszeichnete: er wollte namlich ein Sclavinum rumunense"<br />

dem heutigen Slaveni entsprechend, daraus machen, und somit die erste Erwahflung<br />

der rwnanischen Nation hinein- und herauslesen 1<br />

Jo rga, Geochichte der Iturninon. I.

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