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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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116 2. Kapitel.<br />

vierte Jabrhundert ale Bewohner des dakischen Hochlandes betrachten,<br />

und das ist keine Libereilte Konjektur, sondern die einzig<br />

mogliche ethnographische Erklarung. Die alte Kultur war hier<br />

mit den Stadten zum grofsten Teile untergegangen, und das zuriickgebliebene<br />

romanische Element lebte kiimmerlich in den Dtirfern<br />

unter barbarischer Oberherrschaft fort. Diese zahlreichen,<br />

meist wilden Barbaren batten Bich von Anfang an, wie in ihrer<br />

ersten Heimat, so auch bier an der Bodenkultur beteiligt. Ihr<br />

Einflufs auf die benachbarten oder mit ihnen zusammen lebenden<br />

romanischen Ansiedler war sprachlich ungewohnlich stark. Die<br />

Sprache der alten Bevolkerung wurde zwar in ihrem inneren<br />

Wesen, in der Morphologie und Phonetik , nur wenig beeintrachtigt,<br />

aber von ihren slavischen Nachbarn und spateren Herren iibernahmen<br />

die Rumanen neben vielen Suffixen eine grofse Menge<br />

notiger und unnotiger Worte. Wenn die Slaven eine htihere und<br />

altere Kultur vertreten batten, wiirde sich das Verhaltnis zwischen<br />

beiden Bestandteilen im Rumanischen ahnlich demjenigen gestaltet<br />

haben, das zwischen den angelsachsischen und franzosischen Bestandteilen<br />

im heutigen Englisch besteht.<br />

Unter den heutigen Namen in den griechischen Landern sind<br />

die meisten slavischen, etliche albanesischen Ursprunges; ein anderer<br />

Bestandteil gehort modernen Bildungen, und nur der Rest<br />

entstammt der alten hellenischen Zeit 9. Und trotzdem ist das<br />

slavische Blut in der griechischen Bevolkerung kaum zu sparen.<br />

In Grofsbritannien ist die Hauptmasse der Ortsnamen keltischen<br />

oder angelsachsischen Ursprunges, und dennoch haben die franzosisch<br />

sprechenden Normannen zur Bildung des englischen Volkes ziemlich<br />

viel beigetragen. Die Ortsnamen in Siebenburgen, der alten slavischen<br />

Feste fur Ausfalle nach Silden und Westen und der unzweifelhaften<br />

Wiege des rumanischen Stammes, sind in grofser Masse<br />

slavisch, und zwar derjenigen slavischen Sprache entlehnt, welche in<br />

Pannonian und den angrenzenden Gegenden gesprochen ward, und<br />

unterscheiden sich deshalb von der slavischen Nomenklatur in Bulgarien<br />

oder der des nordlichen Rufsland sebr scharf. Die alten<br />

Namen axis der Rbmerzeit dagegen sind mit den grofseren, besser<br />

1) Kiepert, Lehrbuch der alten Geographie, 8. 298.

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