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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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26 Einleituug.<br />

ngetische Sprache", in welcher zum Zeitvertreibe kein geringerer als Ovidins<br />

gedichtet hatte, heilig zu bewahren hatte. Zum zweiten Male hegte<br />

ein Barbar solche gewaltige Plane fiir die Zukunft, und each Him ist<br />

keiner von den unzahligen ficiataEig dieser dunklen, rauhen Welt dazu befdhigt<br />

gewesen, wenn man nicht bis zu don gotischen Konigen des fiinfien<br />

Jahrhunderts hinuntersteigen will. Es ware, wie zu Boirebistas Zeit, ein<br />

einziges Reich von der Hercynia bis zum Pontus und zu der skythischen<br />

Steppe gewesen, nur dafs es die Donau als seine sadliche Grenze anerkannt<br />

hatte und zu der rinnischen, statt zu der schon verblahenden und erblassenden<br />

hellenischen Kultur, in ein Lernverhaltnis getreten ware.<br />

Dekebalus wufste die kurze Zeit, die ihm die Verhaltnisse gininten,<br />

vortrefflich zu benutzen. Wo nur armliche Miler bestanden hatten, errichtete<br />

er Steinbauten durch romische, in Sold genommene Architekten;<br />

(lie kaiserlichen Soldaten begegneten nicht mehr halbnackten Barbaren,<br />

mit primitiven Waffen ausgeriistet; trotz aller Anstrengungen der<br />

Kiinstler, die filr die Trajans-Siegessaule arbeiteten und die edlen Reimergestalten<br />

sehr in Gegensatz zu den plattnasigen, durch hervorspringende<br />

Backenknochen, durch wallendes wildes Haar und die ungekammten<br />

Barte kennbaren Barbaren zu bringen bestrebt waren, lafst sich doch<br />

in den beiden kampfenden Parteien eine gewisse, durch die entlehnte<br />

Kultur bewirkte Ahnlichkeit nicht verkennen. Das Volk des Dekebalus<br />

ging einer grofsen Entwickelung entgegen, als ein neuer, durchweg<br />

risch<br />

gesinnter Casar diesem gefahrlichen Zivilisationsprozesse Einhalt tat.<br />

Trajan, ein Hispanier von Geburt, kein verweichlichter Hauptstadtparadekrieger,<br />

wurde von dem alten Nerva als Sohn und Nachfolger<br />

adoptiert. Als er in dieser Eigenschaft proklamiert wurde, befehligte<br />

er die Legionen in Germanien, und seine reichen Erfahrungen mufsten<br />

in ihm die Uberzeugung wecken, dafs das bisher gilltige System dor<br />

offenen Grenzen, der wilsten Phinderungszone, nicht mehr beizubehalten<br />

war '), wenn nicht die wichtigsten Interessen gefahrdet werden sollten.<br />

Als Ziel seiner kiinftigen Regierung setzte sich dieser Wiederhersteller<br />

kriegerischer, stolzer und ruhmvoller Zeiten the Befestigung der Gronzen<br />

: am Rheine wie an der Donau, die darn durch eine Militarstrafse<br />

verbunden werden sollten 2). Er begann sein schwieriges Werk noch<br />

bei Lebzeiten seines Adoptivvaters, kam bis zur Donau, legto neue<br />

1) Di o, LXVIII, 3.<br />

2) Jung, Romer und Romanen, S. 16, Anm. 2.

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