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EVItOPAISCHEN STAATEN. - wikimedia.org

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Die rumaniachen Dorfer. 231<br />

nisse. Der Name des glanzenden Eroberers Michael des Tapferen<br />

aus dem Ende des 16. Jahrhunderts und diejenigen seiner beaten<br />

Krieger, einheimischer oder fremder, leben noch heute in dem poetischen<br />

Schatze des Volkes, selbstverstandlich, ohne dafs alles fiber<br />

sie Gesungene auf bestimmte wirkliche Ereignisse zuriickzufiihren<br />

ware. Uber die Fursten der Moldau, welche den Namen Stefan<br />

getragen haben, and unter denen sich eine harmonische Kaisernatur,<br />

ein junger Mann, der blutig mit der Herrschaft spielte, ein kiihner<br />

Abenteuerer, welcher in den grausamen Qualen des Pfahles endete,<br />

and ein greiser Wiiterich, welcher durch die Hinrichtung der Edelleute<br />

seine Liebe fur die Armen" bezeugte, finden, ist noch etwas<br />

von einem oder von dem anderen, oft von alien, aufbewahrt, in<br />

ratselhaften Erzahlungen vom Fiirsten Stefan Q° oder §tefgnitg".<br />

Die ehrgeizige Laufbahn des Bojaren Konstantin Baldceanu in der<br />

zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts, der der Schwiegersohn eines<br />

Fiirsten, der Schwager eines Pratendenten war and selbst ale Bewerber<br />

urn eine Wojwodenkrone auftrat, zugleich ein grofser<br />

Landesbojar, Verrater, kaiserlich-osterreichischer Offizier, kurz eine<br />

dramatische Personlichkeit war, deren Andenken sich durch seinen<br />

blutigen Kopf, welcher nach der Niederlage bei Zerne§t1 auf den<br />

Triimmern des balaceanischen Hansen in Bukarest aufgepflanzt wurde,<br />

dem Volksgeiste besonders tief eingepragt hat, diese Laufbahn last<br />

sich noch mehr oder weniger in einem sehr entstellten Liede erkennen<br />

1). Endlich rief die Betrachtung der wunderschOnen, mb,rchenhaften<br />

Kirche in Curtea-de-Argeg bei denjenigen, welche sie in der<br />

ithesten Zeit besahen, die dunkle Mythe von einem menschlichen<br />

Leben wach, welches, wenn es hineingebaut" wird, einem Gebaude<br />

Dauer verleiht, und so entstand die schonste rumanische<br />

Ballade, worin das doppelte Martyrium, der Frau, die in die Wande<br />

lebendig eingemauert wird, and ihres Gemahls, des Baumeisters,<br />

welcher durch dieses Opfer die Vollendung and die Dauer seines<br />

grofsen Werkes erkaufen mufs, besungen wird.<br />

Die Sage der Kirche von Argel, auf einem Volksaberglauben<br />

aufgebaut, gleicht einer sehr schonen serbischen Legende,<br />

welche sich durch denselben in der ganzen Balkanhalbinsel ver-<br />

1) Sammlung Tocileseu".

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