Final Report - KATER

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung
• Was dagegen sehr eindrucksvoll bestätigt wurde, ist die Tatsache, dass die Rax (und
sicherlich auch der Schneeberg) vollkommen zu Recht als 'Hausberg der Wiener'
bezeichnet wird, kommt den Ergebnissen der Befragungsaktion zufolge doch der größte
Teil der Besucher aus Wien bzw. seiner unmittelbaren Umgebung.
• Ziele der Wanderungen sind die Hütten bzw. die Gipfel, was höchstwahrscheinlich auch für
alle anderen Berge in Österreich gilt.
• Die Mehrzahl der Leute ist der Meinung, dass die Rax ausreichend touristisch erschlossen
ist. Hier spielt vor allem die Angst, dass durch einen weiteren Ausbau die Schönheit und
der landschaftliche Reiz des Gebietes eine nachhaltige Beeinträchtigung erfahren könnte,
eine zentrale Rolle.
Sind jedoch beispielsweise Aufstiegshilfen oder Zufahrtsmöglichkeiten vorhanden, so
werden sie dennoch gerne angenommen und sehr häufig frequentiert.
• Bemängelt wird in diesem Zusammenhang nur die – zweifelsohne – schlechte Anbindung
an den öffentlichen Verkehr, die viele Leute zwingt, mit dem PKW zu kommen. Darüber
hinaus sind Rundwanderungen nahezu unmöglich, da man kaum eine Möglichkeit hat, mit
öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zum Ausgangspunkt (in der Regel zum eigenen PKW)
zu gelangen.
Hier sollte man sicherlich Überlegungen anstellen, auch um eine bessere Verteilung der
Besucher auf der Rax zu ermöglichen. Wichtige erscheint in diesem Zusammenhang auch
eine Überarbeitung bzw. Anpassung der Fahrpläne, oder beispielsweise eine
Neuorganisation des öffentlichen Verkehrs beispielsweise mit Ruf- oder Shuttlebussen.
• Auffallend ist auch, dass es auf der Rax sehr viele naturbewusste Besucher gibt, die sich
um den Zustand der Natur Gedanken machen. Dieses Wissen korreliert sehr stark mit der
Entfernung von der Seilbahn als Massenaufstiegsmittel. Je weiter entfernt sich die Leute
von der Seilbahn aufhalten, desto besser ist im Allgemeinen das Wissen über Natur und
Landschaft, v.a. was die ökologischen Zusammenhänge betrifft. Diese Leute erleben die
Natur viel bewusster als die reinen Ausflugstouristen auf der vorderen Rax im Nahbereich
der Seilbahn.
• Da die Leute als Grund für das Verlassen von Wanderwegen 'Aussicht und
Naturbeobachtung' angeben, macht es keinen Sinn, sie an diesen Betätigungen zu hindern.
Daher sollte man an Stellen, wo aus diesen Gründen häufig vom Weg abgewichen wird,
die Wegeführung analysieren und ev. Maßnahmen treffen (siehe auch Kap.
'Wegekartierung Rax').
• Obwohl die Leute über den Status des Gebietes als Quellen- und Wasserschutz bescheid
wissen, gibt es große Defizite beim Wissen über die Karstproblematik und dem Verhalten
im Gebiet. Hierbei fehlen den Leuten v.a. Informationen über den Zusammenhang mit dem
Wiener Hochquellenwasser.
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