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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Diese Tracer können sich normalerweise sehr lang halten und sind somit auch noch nach Jahren<br />

feststellbar. Diese Eigenschaft kann jedoch auch zum Nachteil werden, da dadurch spätere<br />

Messungen verfälscht werden können.<br />

5.6.1 Vulnerabilität<br />

Vulnerabilität beschreibt die Anfälligkeit (Verletzlichkeit) von Grund- bzw. Karstwassersystemen<br />

gegenüber schädlichen Einträgen.<br />

CICHOCKI/ZOJER definieren Vulnerabilität folgendermaßen:<br />

"Vulnerabilität ist jener Begriff, der verwendet wird, um die wesentlichen geologischen und<br />

hydrologischen Eigenschaften , welche die Sensitivität des Grundwassers gegenüber<br />

Verschmutzung durch anthropogene Aktivitäten bestimmen, darzustellen". (CICHOCKI/ZOJER 1999<br />

nach DALY/WARREN 1994)<br />

Karstwassersysteme sind sehr offene Systeme und demnach auch sehr anfällig für<br />

Verunreinigungen. Ist eine Verunreinigung erst einmal in das Karstwassersystem gelangt, so findet<br />

sie sich auch meist sehr rasch an den Quellaustritten wieder. Einmal ins Berginnere verfrachtet,<br />

gibt es kaum mehr eine Möglichkeit, allfällige Schadstoffe wieder herauszufiltern. Verschärft wird<br />

diese Situation noch durch die kurze Durchgangszeit. Oft ist der Eintrag schon wenige Stunden<br />

später im Quellwasser zu finden – für die Einleitung geeigneter Maßnahmen bleibt nur eine sehr<br />

kurze Reaktionszeit.<br />

Auf der anderen Seite können Teile des infiltrierten Niederschlags und somit auch mögliche<br />

Schadstoffe auch in tiefere Bereiche des Karstwasserkörpers eindringen, wo eine langfristige<br />

Speicherung erfolgt. Dies hat zur Folge, dass der Nachweis von Schadstoffen im Wasser oft erst<br />

lange Zeit nach Beendigung der Schadstoffeinbringung möglich ist. Es kann also auch ein sehr<br />

kurzfristiger Schadstoffeintrag eine langfristige qualitative Beeinträchtigung des Quellwassers nach<br />

sich ziehen.<br />

Besonders wichtig ist daher der Schutz von Karstwasservorkommen vor qualitativen<br />

Beeinträchtigungen durch Verhinderung bzw. Reduzierung von Schadstoffeinträgen im<br />

Infiltrationsgebiet.<br />

Der einzige Filter für Schadstoffe ist die Vegetation bzw. der Boden (siehe nachfolgende<br />

Abbildung). Neben der Vermeidung von schädlichen Einträgen muss daher die Erhaltung einer<br />

standortgerechten Vegetation bzw. eines stabilen Bodenaufbaues das vorrangige Ziel für den<br />

Quellschutz sein.<br />

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