Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Daneben ist für die Auswirkungen auf die Natur noch interessant, ob die Aktivitäten überwiegend<br />
auf Erholung oder auf sportliche Tätigkeiten ausgerichtet sind und wann (im Jahreslauf betrachtet)<br />
diese Aktivitäten ausgeübt werden.<br />
Auf sportliche Betätigungen ausgerichtete Besucher beeinflussen den Naturraum in der Regel weit<br />
stärker als rein Erholungssuchende. So sind etwa die Beeinträchtigungen die vom Skifahren<br />
ausgehen – direkt (etwa durch Beschädigung der Vegetation mit den Skiern) oder indirekt (etwa<br />
durch die Pistenanlage und Präparierung) – meist schwerwiegender als jene die ein Wanderer<br />
üblicherweise verursacht. Natürlich kann das nicht pauschaliert werden, es kann ein Wanderer, der<br />
seinen Müll im Gelände verstreut, Pflanzen ausreißt oder Feuer macht – sich also nicht<br />
regelkonform verhält – auch mehr Schaden anrichten (das kann ein Skifahrer im übrigen auch<br />
genau so tun), doch ist die Beeinträchtigung bei richtigem Verhalten deutlich geringer.<br />
Nach der Jahreszeit unterscheidet man generell Sommer- und Wintersporttätigkeit, daneben gibt<br />
es noch solche, die das ganze Jahr über ausgeübt werden können (z.B. Joggen, Wandern). Im<br />
Gebirge sind diese sog. 'Ganzjahressportarten' jedoch durch das vorherrschende Wetter, v.a. aber<br />
durch die Schneelage sehr limitiert. Natürlich könnte man auch im Winter im Gebirge dem<br />
Gleitschirmfliegen nachgehen, allerdings macht das in Anbetracht der vorherrschenden kalten<br />
Temperaturen kaum Spaß – und gerade der 'Funfaktor' ist bei den Trendsportarten der<br />
entscheidende Anreiz für deren Ausübung.<br />
Es gibt daneben auch Sportarten, die ursprünglich reine Winter- bzw. Sommersportarten waren,<br />
heute aber durch technologische Neu- bzw. Weiterentwicklungen auch in der anderen Jahreszeit<br />
ausgeübt werden können, wenn auch andere Geräte und Ausrüstungsgegenstände notwendig sind<br />
(z.B. Wandern – Schneeschuhwandern oder Ski – Grasskilauf).<br />
Ein ganz wichtiger Faktor für die tatsächliche Belastung des Naturraumes ist die Anzahl bzw. die<br />
Frequenz der Aktiven. Frei nach dem Motto 'Die Dosis macht das Gift' hängt das Maß der<br />
potentiellen Schädigungen in erster Linie von diesem Faktor ab. Ein einzelner Mountainbiker kann<br />
mehr Schäden anrichten als ein erholungssuchender Wanderer, wenn aber da das Verhältnis von<br />
Mountainbikern zu Wanderern 1 : 1000 ist, erscheint es klar, dass in Summe vom Wandern die<br />
größeren Schäden zu erwarten sind.<br />
Im nachfolgenden werden Freizeitaktivitäten angesprochen, die besonders in Berggebieten<br />
anzutreffen sind und Auswirkungen auf den ihnen zugrund liegenden Landschaftsraum haben,<br />
wobei speziell solche Berücksichtigung finden, die auch im Bearbeitungsgebiet anzutreffen sind.<br />
3.5.1 Wandern<br />
Wandern ist eine der ältesten Freizeitbetätigungen in Berggebieten überhaupt. Bereits im 19.<br />
Jahrhunderts zählten Wanderungen zu den wenigen Aktivitäten (damals war der Begriff 'sportliche<br />
Betätigung' weit weniger gebräuchlich) im Gebirge. Auch im Rax-Schneeberggebiet, einem<br />
klassischen 'Sommerfrischegebiet' erfreute es sich überaus großer Beliebtheit (siehe Kap.<br />
'Touristische Erschließung der Rax'). Hatten die Leute nach dem Krieg andere Probleme zu<br />
bewältigen, so erfreut sich Wandern speziell seit den letzten Jahrzehnten einer steigenden<br />
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