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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Die Albertwies Quelle liegt am rechten Ufer des Nassbaches auf 679m Seehöhe und tritt am Fuß<br />

einer der Scheibwaldmauern vorgelagerten Schuttfläche in mehreren Quellästen zu Tage. Das<br />

Wasser wird in einer Sammelgalerie, die in Form eines Kanals mit bergseitig angeordneten<br />

Mauerschlitzen ausgeführt ist, gefasst (DRENNIG 1973).<br />

Ebenfalls am rechten Ufer des Nassbaches bildet das Übeltal einen kurzen tiefen Kessel, in dem<br />

sich die schluchtartigen Rinnen des Scheibwaldes vereinigen und in großen Schutthalden enden.<br />

Das am Haldenfuß austretende Wasser der Übeltal Quelle wird in einem 63m langen Kanal<br />

gesammelt und mündet in einen Brunnenschacht, von wo aus eine Rohrleitung nach<br />

Unterdükerung des Nassbaches in die Haupttrasse auf der gegenüberliegenden Seite führt<br />

(DRENNIG 1973).<br />

Die Einzugsgebiete der Quellen sind – wie bereits im Kapitel 'Wasserhaushalt – Karstproblematik'<br />

angeführt – in vielen Fällen nicht genau festlegbar. Sind bei kleineren Quellen die Einzugsgebiete<br />

noch einigermaßen räumlich fassbar, so gibt es bei Quellen mit stärkerer Schüttung sehr große<br />

Unsicherheiten. Nach CORNELIUS (1936) liegen im Höllental die wasserstauenden Werfener<br />

Schichten in unbekannter Tiefe unter der Talsohle der Schwarza. Da es hier etwa mit dem<br />

Kaiserbrunnen dennoch ergiebige Quellen gibt, kann davon ausgegangen werden, dass das<br />

Bergwasser alle unterirdischen Klüfte bis zu den Werfener Schichte ausfüllt – quasi in der Form<br />

eines ständig wassergefüllten Hohlraumsystems. In diesem Fall ist es durchaus möglich (ja sogar<br />

wahrscheinlich), dass auch Wässer aus dem Einzugsgebiet der Rax auf der anderen Seite der<br />

Schwarza in der Kaiserbrunnquelle zu Tage treten.<br />

Im Jahresverlauf betrachtet ist die Schüttung der Quellen allgemein in den Wintermonaten am<br />

niedrigsten, da der Niederschlag in den Quellgebieten in Form von Schnee gespeichert wird – das<br />

Minimum der Quellschüttung liegt im Spätwinter (siehe auch Kapitel 'Klima').<br />

Mit dem Beginn der Schneeschmelze steigt die Wassermenge kontinuierlich an und hat ihren<br />

Höhepunkt zumeist im Juni, wobei es aber durchaus witterungsbedingt zu zeitlichen<br />

Verschiebungen im Bereich von einigen Wochen kommen kann.<br />

Zwischenzeitlich kann es zu Spitzen in der Quellschüttung kommen, etwa nach heftigen<br />

Niederschlagsereignissen oder wenn plötzliche Warmlufteinbrüche im Winter einen Teil der<br />

Schneemassen abtauen (SUCHOMEL 1993).<br />

6.3 Quellschutzgebiete<br />

Ein zentrales Anliegen der Wiener Wasserwerke ist es, das Wasser in bestmöglicher Qualität an die<br />

Verbraucher zu liefern. Da die Einzugsgebiete der Quellen nicht in unbesiedeltem, sondern – ganz<br />

im Gegenteil – in einem touristisch gut erschlossenen, sehr stark frequentierten Gebiet liegen, ist<br />

die Gefahr einer Verunreinigung des Wassers naturgemäß gegeben (besonders in Karstgebieten).<br />

Einen besonderen Stellenwert für die Qualität des Wiener Trinkwassers hat die Bewirtschaftung<br />

dieser Quellschutzgebiete. Die Zusammenhänge zwischen dem Eintrag an der Oberfläche und<br />

möglichen Schadstoffen im Wasser an der Quelle waren bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts<br />

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