Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
9.1.1 Schadensursachen<br />
9.1.1.1 Gebietsbezogene Schadensursachen<br />
Hierbei handelt es sich nicht um Ursachen direkt, sondern vielmehr um gebietsbezogene<br />
Rahmenbedingungen (vgl. KAIL 1998, ROBENS/BLACEK 1991).<br />
Niederschlag<br />
Die Menge des Niederschlages bzw. die Intensität ist ein entscheidender Faktor für mögliche<br />
Schäden im Bereich von Wegen.<br />
Große in kurzer Zeit anfallende Wassermengen, wie sie besonders bei den sommerlichen<br />
Starkregenereignissen oder bei der Schneeschmelze anfallen, vermag der Boden nicht<br />
aufzunehmen, sodass es zu einem oberflächlichen Abfluss kommt. Dieser ist umso größer, je<br />
weniger Vegetation den Boden bedeckt. Eine lange Durchfeuchtung des Bodens macht ihn<br />
trittempfindlicher (ROBENS/BLACEK 1991).<br />
Geologie und Boden<br />
Die Anfälligkeit des Bodens gegenüber Trittbelastung ist neben dem bereits erwähnten<br />
Wasseranteil vor allem von der Bodenart und dem Skelettanteil abhängig. Lehmige und tonige<br />
Böden sind, wenn sie infolge von Niederschlägen wassergesättigt sind, leicht verformbar und<br />
neigen daher zur Verdichtung. Böden mit einem hohen Anteil an Sand oder Steinen sind weniger<br />
verdichtungsanfällig, dafür bricht aber durch die geringe Bindigkeit leicht das Gefüge auf.<br />
Vegetation<br />
Im Hochgebirge gibt es auf engstem Raum eine Vielzahl von unterschiedlichen, zum Teil sehr<br />
extremen Standorten. Da die Pflanzen in diesem Naturraum sehr limitierende Bedingungen<br />
vorfinden, sind ihre Belastungsgrenzen ohnehin eng bemessen. Schon geringe Belastungen können<br />
zu irreparablen Schädigungen führen.<br />
Seehöhe<br />
Mit zunehmender Seehöhe werden die Bedingungen in den heimischen Bergen für Pflanzen immer<br />
extremer, die Anfälligkeit der Pflanzen gegenüber Schadeinwirkungen nimmt stark zu. Infolge der<br />
sehr kurzen Vegetationszeit können Beeinträchtigungen nur sehr schwer wieder 'repariert' werden.<br />
Beispielsweise wachsen die Wurzelsprossen von Krummseggen nur ca. 0,9mm pro Jahr. Ein<br />
Trampelpfad von 25cm Breite würde erst wieder in etwa 100 Jahren zugewachsen sein (LANGER<br />
1998 nach GÄRTNER 1989 und RINGLER 1983).<br />
Landnutzung<br />
Ein weiterer entscheidender Faktor ist eine eventuelle Zweitnutzung der Fläche<br />
So kann beispielsweise die Nutzung durch Wintersport oder Almwirtschaft an<br />
Überschneidungsstellen mit Wanderwegen die Schadensintensität erhöhen. (Der<br />
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