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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Nachteile einer großflächigen Besucherverteilung:<br />

• Da davon auszugehen ist, dass nicht alle Besucher ihre Abfälle wieder mit ins Tal nehmen,<br />

ist aufgrund der starken räumlichen Verteilung der Besucher die Entsorgungssituation sehr<br />

schwierig und eine Lösung nur mit beträchtlichem Aufwand möglich. (Es müssen die über<br />

die gesamte Fläche verteilten Einträge (z.B. Abfälle) entsorgt werden. (Speziell eine<br />

Entsorgung von Fäkalien ist hier wahrscheinlich nicht bzw. nur mit hohem Aufwand<br />

möglich.)<br />

• Zur Erreichung einer möglichst großen räumlichen Verteilung der Belastungen sind viele<br />

Zugänge notwendig, was gerade in Hochgebirgsregionen aufgrund der z.T. extremen<br />

topographischen Gegebenheiten sehr schwierig bzw. unmöglich ist. (So gibt es auch auf<br />

der Rax nur einige wenige, dafür aber sehr stark frequentierte Aufstiege auf das<br />

Hochplateau.)<br />

• Aufgrund der Geländesituation ist auch bei einer Dispersion der Besucher die Gefahr einer<br />

Besucherkonzentration in bestimmten Bereichen sehr hoch. Im Gegensatz zu einer<br />

Zwangslenkung ist damit zu rechnen, dass viel mehr Bereiche betroffen sind und somit in<br />

Summe eine größere Fläche. Darüber hinaus muss man auch damit rechnen, dass sich die<br />

Routenführung sehr oft verlagert, besonders wenn Wege schlecht begehbar werden.<br />

• Wenn es zu Schäden kommt, ist aufgrund der starken räumlichen Verteilung die<br />

Beseitigung dieser Schäden sehr schwierig. Einerseits müsste man ständig das gesamte<br />

Gebiet abgehen, um die Schäden rechtzeitig zu erkennen und mit Maßnahmen darauf<br />

reagieren zu können. Andererseits ist für eine Behebung von Schäden eine gewisse<br />

Zugänglichkeit (z.B. Geräte) notwendig, was in bestimmten exponierten Lagen schwierig<br />

sein könnte.<br />

• Bei einem zu hohen Besucheraufkommen besteht natürlich auch die Gefahr einer flächigen<br />

Zerstörung der Natur. Besonders gravierend wirkt sich das in ökologisch sensiblen<br />

Gebieten aus.<br />

• Eine großflächige Verteilung der Besucher hat natürlich auch zur Folge, dass die Flächen,<br />

auf denen sich sowohl Flora als auch Fauna ungestört oder nahezu ungestört entwickeln<br />

können, stark zurückgehen. Weniger bzw. kleinere Räume müssen dann beispielsweise<br />

dieselbe Anzahl an Wildtieren aufnehmen, was logischerweise eine viel höhere Wilddichte<br />

bewirkt. Auf diesen verbleibenden Rückzugsflächen muss in der Folge mit erhöhten<br />

Verbissschäden gerechnet werden.<br />

• Die Tatsache, dass es keine bzw. nur wenige Hauptwege gibt, führt dazu, dass die<br />

Orientierung im Gelände schwieriger wird und somit der Aufenthalt mehr Gefahren mit sich<br />

bringt (z.B. Überwinden von Steilstufen und Geländekanten, Zugänglichkeit von<br />

Abbruchkanten, Bergungsproblematik, etc.)<br />

Welcher Form der Besucherführung der Vorzug gegeben oder ob eine Kombination aus beiden<br />

Ansätzen sinnvoll ist, hängt in erster Linie von der Art, Lage und Beschaffenheit des Gebietes und<br />

seiner naturräumlichen Ausstattung ab. Da sich in Bergregionen – wie bereits erwähnt – aufgrund<br />

der extremen topographischen Verhältnisse in gewissen Bereichen ohnehin eine Art<br />

Zwangsführung ergibt, wird in allen bekannten Studien einer Konzentration des Besucherstroms<br />

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