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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Pflanzenteilen, indirekt aber auch über eine mögliche Bodenverdichtung auf die Infiltrationsrate<br />

oder den Wasserabfluss.<br />

Nach der Intensität: hoch – gering<br />

Das Ausmaß der potentiellen Beeinträchtigung hängt sehr entscheidend mit der Stärke und Dauer<br />

der Einwirkung zusammen. Im Blickpunkt auf das Schadausmaß macht es einen großen<br />

Unterschied, ob etwa ein Wanderweg nur sporadisch von Wanderern begangen wird, oder ob er<br />

als Zufahrt für ein Pistepflegegerät genutzt wird.<br />

Nach der räumlichen Dimension: lokal – regional<br />

Beeinträchtigungen können sowohl kleinräumig auftreten, als auch große Bereiche oder sogar<br />

ganze Gebiete betreffen. So kann sich etwa der Eintrag von Chemikalien lokal auf das Absterben<br />

von bestimmten Pflanzen oder Vegetationseinheiten auswirken, gelangen diese Substanzen aber<br />

über den Boden in das Grund- oder Quellwasser, so reichen die Auswirkungen dieses Eintrages<br />

weit über die Eintragstelle hinaus und gefährden möglicherweise eine ganze Region.<br />

Nach der zeitli<br />

chen Dimension: kurzfristig – langfristig<br />

Zu unterscheiden ist, ob eine Einwirkung auf das System sehr rasch Auswirkungen auf das System<br />

zeigt, oder es nur langfristig zu Änderungen im Naturraum kommt. Bei der Auswirkung der<br />

potentiellen Beeinträchtigung kann es beispielsweise im Zuge der Pistenpräparierung kurzfristig zu<br />

einem Absterben von Pflanzen oder zu einer Quetschung von Pflanzenteilen kommen, langfristig<br />

kann sich aber auch aufgrund dieser kurzfristigen Störungen die Artenzusammensetzung ändern.<br />

Neben der Tatsache, dass diese Faktoren auch in beiden Ausprägungen bei ein und demselben<br />

Problem auftreten können – z.B. können Trittschäden an der Vegetation sowohl kurzfristig direkt<br />

auf die Vegetation (etwa durch das Ausreißen von Pflanzenteilen) wirken, wie auch langfristig über<br />

eine Reihe weiterer Faktoren zum langsamen Absterben der ganze Pflanze führen – ergeben sich<br />

hier vielfältige Rückkopplungen untereinander. Dadurch kann es über einen Input an einer Stelle<br />

des Systems zu einer Verschiebung von Faktoren, bzw. zu einer Änderung in der Gewichtung der<br />

Faktoren kommen, die wiederum das Gesamtsystem bzw. in weiterer Folge andere Faktoren<br />

beeinflussen, die ursprünglich nicht unmittelbar miteinander im Zusammenhang standen.<br />

So schreibt auch BEYER (1994) in ihrer Studie über Landschaftsveränderungen durch Freizeit- und<br />

Erholungsnutzung am Beispiel der Wasserkuppe (Rhön) dass "die Bewertung von Belastung ein<br />

nahezu unmögliches Unterfangen ist, da Erholungsnutzung auf komplexe Systeme (Ökosysteme)<br />

wirkt, bei dem alle Faktoren in einem Zusammenhang stehen, daher die Auswirkungen der<br />

Erholungsnutzung niemals nur einen Bestandteil tangieren. Dass einige Faktoren stärker betroffen<br />

sind, liegt an der positiven oder negativen Beeinflussung der Faktoren untereinander" (BEYER<br />

1994).<br />

Bereits in den 70-er Jahren wurde versucht, mittels Nutzwertanalyse Landschaftsbewertungen<br />

durchzuführen, wie etwa im Rahmen der sog. 'Sauerlandanalyse', in der die Eignung der<br />

Landschaft für die Erholungsnutzung untersucht und bewertet wurde.<br />

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