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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

10.5 Besucherlenkung<br />

Durch die immer stärkere Anziehungskraft von unberührten bzw. intakten Landschaften auf die<br />

Menschen und der in der Folge stärkeren Nutzung des Naturraumes durch den Tourismus, kommt<br />

es in bestimmten Bereichen zu Übernutzungen und zu einer Zerstörung von Natur und Landschaft.<br />

Um die touristische Beanspruchung infolge der Nutzung einerseits und die ökologischen<br />

Erfordernisse des Naturraumes andererseits aufeinander abzustimmen, ist es notwendig,<br />

entsprechende Maßnahmen zu setzen. Eine dieser Maßnahmen ist die Besucherlenkung (SEISER<br />

1994, WALLENTIN 2001).<br />

Unter Besucherlenkung werden "Maßnahmen zur Beeinflussung von Besuchern bezogen auf ihre<br />

räumliche und quantitative Verteilung sowie auf ihre Verhaltensweisen dem besuchten Objekt<br />

gegenüber" verstanden (WALLENTIN 2001 nach ÖSTERREICHISCHE BUNDESREGIERUNG 1995).<br />

Ziel einer Besucherlenkung muss es sein, die Besucherströme so zu steuern, dass die Grenzen der<br />

ökologischen Belastbarkeit eines bestimmten Gebietes nicht erreicht bzw. überschritten werden.<br />

Beeinträchtigungen in den Natur- und Landschaftsraum beruhen in der Regel auf 3 Ursachen<br />

(ASSMANN/WERNHART 1994):<br />

• Strukturelle Probleme: Hierunter fallen alle Probleme, die sich infolge von falsch angelegter<br />

touristischer Infrastruktur oder Nichteinhaltung von üblichen Standards ergeben, wie<br />

beispielsweise schlecht oder falsch angelegte Wege oder Zufahrten oder fehlende<br />

Entsorgungssysteme von Schutzhütten bzw. veraltete Anlagen, die nicht mehr dem Stand<br />

der Technik entsprechen.<br />

• Falsches, natur- und landschaftsschädigendes Verhalten der Touristen: Dazu zählt zum<br />

Beispiel das Verlassen der Wanderwege in ökologisch sensiblen mit all seinen<br />

Folgewirkungen (siehe Kap. 'Erosionsproblematik Wanderwege'), das Zurücklassen von<br />

Müll und anderen Abfällen in der Landschaft oder etwa das bewusste (oder auch<br />

unbewusste) Zerstören von Biotopen.<br />

• Besucherfrequenz: Ein entscheidender Faktor für das Ausmaß der Beeinträchtigungen ist<br />

die Anzahl der Besucher und hier v.a. die räumliche und zeitliche Konzentration der<br />

Erholungssuchenden (siehe auch Kap. 'Einflüsse von Freizeitaktivitäten auf die Umwelt').<br />

Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang landschaftlich besonders attraktive<br />

bzw. exponierte Bereiche.<br />

Da die Ansprüche im Tourismusbereich ständigen Veränderungen unterworfen sind (z.B.<br />

Trendsportarten, etc.), handelt es sich bei der Besucherlenkung nicht um ein statisches Konzept,<br />

sondern um ein dynamisches Modell. In diesem Sinne muss ein rasches Reagieren auf<br />

Veränderungen (Besucherverhalten, Einflüsse auf den Naturraum) möglich sein. Ebenso ist bei<br />

einem Besucherlenkungskonzept ein begleitendes Monitoring wichtig und notwendig, um den<br />

Erfolg der gesetzten Maßnahmen überprüfen bzw. diese entsprechend anpassen zu können<br />

(WALLENTIN 2001).<br />

Seite 135

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