Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Für eine Erhöhung der Kapazitäten fasste man in erster Linie die oberhalb von Kaiserbrunn<br />
gelegenen Quellen ins Auge. Da zunächst mit den Wasserberechtigten keine Einigung erzielt<br />
werden konnte, entschloss sich die Stadt Wien für den Bau eines Schöpfwerkes bei Pottschach<br />
(1878), wo Grundwasser von einer sehr guten Qualität in die Hochquellenleitung gepumpt wurde.<br />
Die ursprüngliche Menge von 16.800 m 3 konnte durch weitere Ausbaumaßnahmen auf 34.000 m 3<br />
gesteigert werden. Gleichzeitig wurde die Kapazität der Wiener Wasserbehälter durch<br />
Ausbaumaßnahmen auf fast 100.000 m 3 vergrößert. Nach Jahren der Verhandlungen konnten<br />
schließlich auch die oberhalb von Kaiserbrunn gelegenen Quellen (Reißtalquelle, Wasseralmquelle,<br />
Fuchspassquelle, Höllentalquelle und einige kleinere Quellen) mit einem Wasserquantum von<br />
36.400 m 3 an die 1. Hochquellenleitung angeschlossen werden (DONNER, keine Jahresangabe).<br />
Als infolge der 2. Stadterweiterung 1890/91 die Vororte eingemeindet wurden, erhöhte sich die<br />
Zahl der zu versorgenden Menschen schlagartig von 817.000 auf fast 1,4 Millionen. Ein Ausbau des<br />
Rohrnetzes sowie ein weiterer Ausbau bzw. die Neuerrichtung der Speicher in Wien wurden nun<br />
notwendig. Aus diesem Grund wurden ein Wasserhebewerk in Breitensee (zur Versorgung der<br />
höhergelegenen westlichen Bezirke) mit Speichern in Breitensee und am Schafberg sowie ein<br />
Wasserturm mit Pumpwerk am Wienerberg (für die höhergelegenen Teile des 10. Bezirks)<br />
geschaffen. Gleichzeitig wurde das Entnahmequantum der neuen Quellen um 15.000 m 3 erhöht<br />
(DONNER, keine Jahresangabe).<br />
Trotz der vielen Ausbaumaßnahmen und der großen Kapazität der 1. Wiener Hochquellenleitung<br />
erkannte man, dass – infolge des stetigen Ansteigens der Bevölkerungszahlen – diese eine Leitung<br />
für die zukünftige Wasserversorgung nicht ausreichen werde. Bereits im Jahr 1893 beschloss der<br />
Wiener Gemeinderat Studien über die zukünftige Wasserversorgungsfrage in Auftrag zu geben,<br />
wobei hier nach 4 Richtungen geforscht werden sollte:<br />
• Aufbereitung des Grundwassers an beiden Donauuferseiten für Nutzwasserzwecke<br />
• Prüfung der Möglichkeit einer Tiefenquellenleitung aus dem Raum Wiener Neustadt<br />
• Ausbaumöglichkeiten der 1. Hochquellenleitung<br />
• Studien über die Errichtung einer eigenständigen neuen Hochquellenleitung<br />
Nach Vorlage dieser Studien entschied man sich für die Fassung der Quellen im steirischen<br />
Salzagebiet, da diese in ihrer Beschaffenheit dem Wasser aus dem Rax-Schneeberggebiet sehr<br />
ähnlich sind und für den Bau einer 2. Hochquellenleitung für Wien. Entscheidend für die<br />
Durchsetzung dieser Lösung war der Einsatz des damaligen Wiener Bürgermeisters Dr. Karl Lueger,<br />
der dieses Vorhaben persönlich in die Hand nahm und die Umsetzung mit großer Vehemenz<br />
verfolgte. Die Arbeiten an der Trasse wurden 1900 begonnen, nach 10 Jahren Arbeit konnte die<br />
neue Hochquellenleitung schließlich 1910 eröffnet werden (DONNER, keine Jahresangabe).<br />
Die II. Wiener Hochquellenleitung ist ebenso wie die I. eine reine Gravitationsleitung, die allerdings<br />
eine wesentlich größere Menge, nämlich 234.000 m 3 Wasser, in ca. 36 Stunden aus dem<br />
steirischen Hochschwabgebiet nach Wien transportiert. Die Quellen liegen am linken Ufer der<br />
Salza, am Nordabhang der Zeller Staritzen. Es sind dies Quellen, aus denen sehr große<br />
Wassermengen hervor treten. So betragen die Mindestergiebigkeiten der Brunngrabenquellen<br />
20.000 Kubikmeter/Tag oder die der Höllbachquellen 24.000 m 3 /Tag. Die Siebenseequellen liefern<br />
gar im Minimum 40.000 m 3 /Tag, die ergiebigsten sind die Kläfferquellen mit 50.000 m 3 /Tag<br />
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