Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Eine Beeinträchtigung des Naturraumes durch chemische Mittel (z.B. Schmierstoffe) ist zwar nicht<br />
gänzlich auszuschließen, aber in Anbetracht der möglichen anfallenden Menge absolut zu<br />
vernachlässigen (darüber hinaus werden zumeist biologisch abbaubare Substanzen verwendet).<br />
Bei den indirekten Schäden wird vor allem oft das Vertreiben von Wild angeführt. Durch das<br />
nahezu lautlose und schnelle Herannahen ('Raubtiereffekt') wird das Wild aufgeschreckt und<br />
flüchtet in geschützte Einstandsgebiete, wo es in der Folge zu verstärkten Verbissschäden kommen<br />
kann (BENEDIKTER 1991, MIGLBAUER 1992, TÖDTER 1992).<br />
Interessant zu untersuchen wäre in diesem Zusammenhang jedoch auch, wie sich das Befahren<br />
der Wege des Jagd-/Forstpersonals mit geländegängigen Fahrzeugen, die Jagd selbst oder das<br />
Auftreten von Dutzendschaften von Wanderern auf das Fluchtverhalten des Wildes auswirkt bzw.<br />
ob nicht ein zu hoher Wildbestand in den Revieren die primäre Ursache für die Verbissschäden ist.<br />
3.5.5 Weitere Trendsportarten<br />
3.5.5.1 Gleitschirmfliegen/Deltasegeln<br />
Das Gleitschirmfliegen und Deltasegeln hat im letzten Jahrzehnt ebenfalls einen enormen Boom<br />
erlebt. Es handelt sich, mehr noch als beim Klettern, um eine extrem landschaftsabhängige<br />
Freizeitaktivität, die ein hohes Maß an Ausrüstung (Transportproblem) erfordert. Aus diesen<br />
Gründen gibt es in den Berggebieten verhältnismäßig wenige Stellen, die zur Ausübung dieser<br />
Tätigkeit geeignet sind.<br />
Die Auswirkungen auf den Landschaftsraum betreffen in erster Linie die Startplätze. Auf den<br />
Abflugflächen kann es, wenn die Frequenz aufgrund der sehr limitierten Startstellen hoch ist, zu<br />
starken Trittschäden kommen, die in etwa jenen von stark frequentierten Wanderwegen<br />
entsprechen.<br />
Ein weiterer Punkt der oft angeführt wird, betrifft die indirekte Auswirkung auf den Wildbestand.<br />
Ähnlich wie beim Mountainbiking kann das Wild durch das geräuschlose Herannahen vertrieben<br />
werden, wobei ein Herannahen aus der Luft von den Tieren als schwerwiegender empfunden wird,<br />
als etwa im Falle eines Mountainbikers zur Erde. Untersuchungen weisen darauf hin, dass durch die<br />
Fluggeräte vor allem beim Schalenwild, wie beispielsweise den Gämsen, bereits "ein einmaliges<br />
Überfliegen ausreicht, damit offenes Gelände den ganzen Tag nicht mehr als Einstand benutzt<br />
wird" (TÖDTER 1992). Die Tiere fliehen oft kilometerweit in Wälder und Gehölzgruppen, wo es zu<br />
verstärkten Verbissschäden kommen kann). Neben dem Schalenwild werden vor allem auch<br />
Rauhfußhühner und felsbrütende Vögel gestört, wobei dies aber eine Auswirkung auf den<br />
Naturraum nicht erkennen lässt (BENEDIKTER 1991, MIGLBAUER 1992, TÖDTER 1992).<br />
Dasselbe gilt auch für das Segelfliegen, wenngleich es keine Freizeitbetätigung ist, die im Gebirge<br />
ausgeübt wird, sondern Gebirge im Zuge einer Flugroute angesteuert werden.<br />
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