Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Oberflächenabfluss auf durch Skisport genutzten Flächen ist in der Regel wesentlich höher als auf<br />
unberührten Flächen, wodurch die folglich auch der Bodenabtrag erhöhen kann.<br />
Auch von Weidevieh beanspruchte Wegbereiche sind besonders gefährdet: Durch das herabsteigen<br />
des Viehs werden häufig Grassoden aus dem Vegetationsverband gelöst, sodass eine<br />
Destabilisierung der Böschung die Folge ist. 'Zertretene' Bereiche provozieren darüber hinaus<br />
Wanderer zum Verlassen der Wege.<br />
9.1.1.2 Wegspezifische Schadensursachen (vgl. KAIL 1998, ROBENS/BLACEK 1991)<br />
Neigung des Weges<br />
Die Geländebeschaffenheit bzw. die Hangneigung ist vor allem dann von Bedeutung, wenn es um<br />
die Wirkung der Trittbelastung geht. Auf ebenen bis schwach geneigten Geländepartien wirkt sich<br />
die Trittbelastung vor allem auf die Bodenverdichtung aus. Mit zunehmender Neigung erhöht sich<br />
die Trittenergie und wandelt sich zusehends von der vertikalen Verdichtungsenergie in horizontale<br />
Verlagerungsenergie um, der Hangabtrieb und damit der Bodenabtrag steigen in der Folge. Durch<br />
den Tritt wird zunächst feines Material gelöst und die Wegoberfläche wird rauher. Da die Wanderer<br />
vermehrt ausweichen entsteht ein Trampelpfad und die Erosions- und Transportkraft des Wassers<br />
nimmt noch mehr zu.<br />
Besonders anfällig sind Wege oder Abschneider, die nahezu in Falllinie verlaufen. Infolge<br />
Vegetationsschäden kann hier die Transportkraft des Wassers tiefe Gräben erodieren. Mit<br />
zunehmender Neigung oder Tiefenerosion erhöht sich das Problem durch den beschleunigten<br />
Oberflächenabfluss.<br />
Wegepflege<br />
Wird ein Weg nicht gepflegt, fehlt etwa eine gezielte Wasserableitung oder sind die Böschungen<br />
nicht gegen Abtrag gesichert, dann können die bereits erwähnten Faktoren Wasser und Schnee<br />
ungehindert auf den Weg einwirken. Dieser wird allmählich nicht mehr begehbar und der<br />
Wanderer weicht in die Vegetation aus, wo der Kreislauf wieder von neuem beginnt.<br />
Randbegrenzung<br />
Randbegrenzungen sind Hindernisse am Wegrand, die den Wanderer vom Verlassen des Weges<br />
abhalten. Man unterscheidet natürliche (steile Böschungen, Gratabfall) und künstliche<br />
Begrenzungen (Zaun, Holzvorleger). Wo Randbegrenzungen fehlen, finden sich häufig starke<br />
Schäden an der umgebenden Vegetation.<br />
Besser als die Verwendung von Randbegrenzungen ist gleich eine richtige Anlage bzw. das<br />
Verlegen von Wegen.<br />
Besucherfrequenz<br />
Hohe Besucherzahlen lassen generell höhere Schäden erwarten, hohe Besucherfrequenzen führen<br />
besonders an ursprünglich schmalen Wegen zu Gegenverkehrssituationen, wobei einer der sich<br />
Begegnenden in die Vegetation ausweicht – mit den bekannten Folgen.<br />
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