Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Seit dieser Zeit bemühte man sich, mit Hilfe verschiedener mathematischer und statistischer<br />
Verfahren, Bewertungen in Ökosystemen durchzuführen. Das Prinzip beruht bei allen dieser<br />
Bewertungsversuche auf der Annahme, dass komplexe Wirkungszusammenhänge in einfache<br />
Teilaspekte zerlegt werden. Diese Teilaspekte sollen zunächst einzeln bewertet werden und<br />
schließlich wieder zusammengefasst und zu einer umfassenden Bewertungsaussage (= dem<br />
Nutzwert) übergeführt werden (HANISCH 2002).<br />
Das Problem dabei ist, dass man basierend auf einem Wertesystem die zu bewertenden<br />
Objekteigenschaften, Bewertungskriterien und Bewertungsmaßstäbe festlegen muss. Auf dieser<br />
Ebene gibt es die größten Unsicherheiten, da es sehr problematisch und nahezu unmöglich ist, ein<br />
dynamisches Ökosystem in seine Bestandteile zu zerlegen und die Faktoren einzeln – quasi statisch<br />
– zu bewerten, ohne die Dynamik, Wechselwirkungen und Rückkoppelungen auch nur<br />
einigermaßen umfassend zu berücksichtigen.<br />
Weiters stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien man die Faktoren einordnet, bewertet und<br />
gewichtet. Wie lässt sich beispielsweise das Absterben von Pflanzenteilen bewerten und gewichten,<br />
wie können dabei Faktoren, wie Art der Vegetation, Pflanzengesellschaften, Höhenlage, Exposition,<br />
Hangneigung, Besonnungsverhältnisse, Bodentiefe einbezogen werden? Speziell im Hochgebirge,<br />
wo auf kleinstem Raum eine Vielzahl von Biotopen auf unterschiedlichsten Standorten und<br />
Bodenverhältnissen angesiedelt ist, erscheint eine solche Vorgangsweise nahezu unmöglich (siehe<br />
BEYER 1994).<br />
Die ganze Problematik könnte eventuell in Form von verschiedenen Szenarien bzw. Teilszenarien<br />
mit Hilfe einer Computerbasierenden Simulation durchgespielt werden (ev. in Form einer<br />
mehrdimensionalen Matrix), diese Aufgabe würde aber den Inhalt dieser Studie bei weitem<br />
übersteigen.<br />
4.1 Problematik der Bewertung von Auswirkungen infolge touristischen<br />
Aktivitäten auf den Naturraum<br />
Im nachfolgenden soll ein Versuch dargestellt werden, wo anhand einiger ausgewählter Faktoren<br />
die Ursachen und Wirkungszusammenhänge von potentiellen Auswirkungen aufgezeigt und am<br />
Beispiel 'Wandern' (das auf der Rax die bedeutendste Rolle spielt) exemplarisch auf einfache Art<br />
und Weise in Form einer Matrix bewertet werden.<br />
Betrachtet man die Fragestellung der potentiellen Auswirkungen von touristischen Aktivitäten auf<br />
das Karstwassersystem und somit auf die Trinkwasservorräte der Wiener Wasserwerke, so kann<br />
man im Allgemeinen davon ausgehen, dass dieses Wirkungssystem grob in 3 Ebenen aufgebaut ist<br />
(siehe nachfolgende Abbildung).<br />
• Ganz oben auf der sog. 'Basisebene' kann es infolge von Freizeitaktivitäten<br />
unterschiedlichster Art zu Inputs in das System kommen<br />
• Ganz unten auf der sog. 'Zielebene' können diese Inputs Verschiebungen und somit<br />
Auswirkungen auf den Karstwasserhaushalt bedeuten<br />
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