Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
6.2.3 Die Quellen in Nasswald<br />
Die Reißtalquelle befindet sich am Ausgang des Reißtales, eines engen, von Süden nach Norden<br />
verlaufenden Tales am Fuße der Kahlmäuern. Die Quellfassung, ein kleines, schachtartiges<br />
Wasserschloss liegt auf einer Seehöhe von 725m, zur Erfassung der am Talgrund auftretenden<br />
Zuflüsse wurde zusätzlich ein Sammelkanal in ca. 6,5m Tiefe errichtet. Die Reißtalquelle hat –<br />
sowohl nach Niederschlagsereignissen wie auch in Trockenzeiten – eine sehr konstante Schüttung<br />
zwischen 7.000 und 8.000 m³ pro Tag (DRENNIG 1973).<br />
Die Wasseralmquelle entspringt am Nordfuß der Schneealpe, am Übergangsbereich zwischen<br />
ansteigendem Fels und Schuttkegel. Sie bestand ursprünglich aus 3, in unterschiedlichen Höhen<br />
austretenden Quellen. Mittels Stollen mit einer Länge von über 250m wurden die wasserführenden<br />
Spalten angefahren und in einer aus dem Fels gesprengten Quellkammer gesammelt. Mit 801m ist<br />
sie eine der höchstgelegenen Quellen der I. Wiener Hochquellenleitung (DRENNIG 1973).<br />
Im Bereich Hinternaßwald gibt es noch eine Reihe kleinerer Quellen, die in den Jahren 1894-1897<br />
gefasst und in die Hochquellenleitung miteinbezogen wurden.<br />
Die Lettingquelle entspringt als höchstgelegene Quelle in 944m Seehöhe am Südhang des<br />
Sonnleitensteins, über dem Tal des Ameiswiesbaches mit einer Minimalergiebigkeit von 900m³ pro<br />
Tag. Hier verläuft eine Grenzlinie zwischen dem Kalkstein der Sonnleiten und den darunter<br />
liegenden Tonschiefern. Die Quellen treten hier in mit Geröllen gefüllten Erosionsrinnen, welche die<br />
Lehm- und Tonablagerungen in den unteren Teilen der Talhänge unterbrechen, zu Tage.<br />
Ebenfalls am Südhang des Sonnleitsteins in 850 m Seehöhe entspringt die Sonnleitenquelle. Sie<br />
tritt, aufgestaut durch Lehm- und Tonablagerungen, an mehreren Stellen aus dem Gehängeschutt.<br />
Das Wasser fließt hier einem 4m tiefen Schlitz zu und wird dann in einer kleinen Brunnenstube<br />
gesammelt.<br />
Gegenüber der Lettingquelle, am rechten Talufer des Ameiswiesenbaches, entspringt die<br />
Schiffauerquelle (788 m). Die Fassung erfolgt durch einen Brunnenschacht mit anschließender<br />
Sickerdohle. Die Ergiebigkeit der beiden letztgenannten Quellen ist eher unbedeutend (DRENNIG<br />
1973).<br />
Wesentlich bedeutender von der Schüttung her ist die Schütterlehnenquelle nahe der Siedlung<br />
Hinternaßwald, am südlichen Abhang der Kudelmauer. Man konnte in diesem Bereich beobachten,<br />
dass der Nassbach bereits kurz vor der Einmündung des Reißbaches bedeutend mehr Wasser<br />
führt, was auf eine unterirdische Quellspeisung hinwies. So wurde am Hangfuß, quer über den<br />
Talboden ein Sickerschlitz gegraben, um die Quellzuflüsse vor dem Nassbach abzufangen. In 4<br />
Meter Tiefe wurden in einer wasserführenden Geröllschicht gelochte Steinzeugrohre verlegt,<br />
zunächst mit Schotter und weiter oben mit Tegel überdeckt. Das solcherart gesammelte Wasser<br />
mündet in einer Brunnenstube und wird dann weiter in den Reißtalrohrstrang geleitet. Die<br />
Schüttung der Quelle betrug nach der Fassung ca. 2.000 m³ pro Tag, hat aber in der Folge stark<br />
nachgelassen (DRENNIG 1973).<br />
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