Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Kalk aufgebautem Hochplateau nur durch Windverfrachtung aus einem aus silikatischen Gesteinen<br />
bestehendem Gebiet (höchstwahrscheinlich aus dem benachbarten ostalpinen Kristallin)<br />
eingebracht worden sein (FRANZ/SOLAR 1964). Auch die Terra fusca (auch als Roterde<br />
bezeichnet) tritt auf der Rax in 3 Subformen auf.<br />
Die typische Terra fusca (Humusform Feinmoder) besteht aus wenig verändertem Terra fusca<br />
Sediment, an der Profilbasis liegen stets Wettersteinkalkschutt- und –grusmassen. Der Boden hat<br />
zumeist eine dunkelgraue Färbung und ist v.a. in flachen Mulden und Tälern bis ins flachhängige<br />
Gelände anzutreffen. Die podsolige pseudovergleyte Terra fusca ist stockwerkartig (3-5 Lagen)<br />
aufgebaut, indem Terra fusca Sedimentrelikte auf älteren Terra fusca Sedimenten und diese wieder<br />
auf Solifluktionsschutt und/oder Rotlehmpackungen liegen. Diese Bodenart findet sich v.a. in Lagen<br />
mit reliefbedingtem Tagwasserstau, z.B. in flachen Dolinen, auf schwachgeneigten, kleinwellig<br />
reliefierten Flächen und am flachen Hangfuß. Die gedunkelte Terra fusca mit einer dünnen Streuund<br />
Humusauflageschicht (Moder) entsteht durch Humuseinwaschung an ökologisch frischen<br />
Standorten. Sie ist auf kleine Flächen mit guter Wasserversorgung bzw. auf Standorte, an denen<br />
kein starker Abtrag von Reliktsedimenten stattgefunden hat, beschränkt (FRANZ/SOLAR 1964).<br />
Bei den Rotlehmen handelt es sich um "rote, plastische, dichte, schlämmstoff- und<br />
sesquioxidreiche Böden" (FRANZ/SOLAR 1964) von verschiedenem Alter. Einerseits gibt es<br />
vereinzelt und kleinräumig 'Rotleme in situ', die teils als Reliktböden noch die heutige Bodendecke<br />
bilden, teils als fossile Böden unter Terra fusca begraben liegen. Daneben gibt es noch<br />
(wahrscheinlich mehrmals umgelagerte) Rotlehmsedimente. Auf der Rax am weitesten verbreitet<br />
sind jedoch spärliche in Kalkschutt bzw. –grus eingemengte Reste von<br />
Rotlehmerosionssedimenten, sowie mit Rotlehm gefüllte Spalten und Risse im Karbonatgestein<br />
(FRANZ/SOLAR, 1964).<br />
Die Böden der Rax sind starken exogenen Kräften ausgesetzt, besonders Erosionsvorgänge und<br />
Bodenfrost spielen bei der Entwicklung eine große Rolle. Die größte Bedeutung hat dabei die<br />
Hangabspülung, besonders an Hängen über 30° Neigung. Ist die Vegetationsdecke bereits<br />
aufgebrochen, entweder natürlich durch anstehenden Fels und Steine oder infolge von<br />
Trittschäden durch Weidevieh oder die Besucher, kommt es sehr rasch zur Zerstörung der<br />
Bodendecke. Infolge von Rillenerosion kommt es zunächst zur Zerschneidung und in weiterer Folge<br />
zur Unterspülung der Vegetationseinheiten bis auf das nackte Gestein. Beschleunigt wird dieser<br />
Vorgang noch durch die Kammeisbildung im Winter (FRANZ/SOLAR 1964).<br />
In ebenem oder leicht geneigtem Gelände (speziell an Wegen), wo infolge hoher Besucherfrequenz<br />
die Vegetation zerstört ist, ist die Erosion durch den Aufprall der Regentropfen ein entscheidender<br />
Faktor (v.a. bei Terra fusca). Durch diesen Vorgang werden Bodenteilchen aus dem Gefüge<br />
gerissen und in nächster Nähe auf ebenen Flächen oder in leichten Mulden in Form eines<br />
schwachen Schwemmkegels abgelagert (gut erkennbar am Poa annua-Bewuchs). Die<br />
Erodierbarkeit ist abhängig von der Zusammensetzung – sandreichere Terra fusca wird leichter<br />
erodiert, tonreichere hält der Erosion besser stand (FRANZ/SOLAR 1964).<br />
Auch der Bodenfrost spielt bei den Erosionsvorgängen eine bedeutende Rolle (speziell bei<br />
Pechrendsinen). Durch die Frostwirkung wird das Bodengefüge gesprengt bzw. große Bestandteile<br />
(z.B. Grobschutt) an die Oberfläche gehoben, was nach dem Auftauen der Böden die<br />
Erosionsanfälligkeit erhöht (FRANZ/SOLAR 1964).<br />
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