Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
In den vergangenen Jahrhunderten wurde mitunter extremer Raubbau an den Wäldern, v.a. im<br />
Zuge der Brennholznutzung, betrieben, naturnahe Wälder konnten sich nur auf wenigen, zumeist<br />
sehr exponierten und schlecht zugänglichen Standorten halten. Es entstanden in der Folge stark<br />
vereinheitlichte, zumeist gleichaltrige Wälder in denen die Fichte eine vorherrschende Stellung<br />
einnahm. Erst als man in den 60er- und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts die große Bedeutung<br />
von reich strukturierten Wäldern für den Quellschutz erkannte, begann man diese Wälder in<br />
naturnahe Mischbestände umzubauen. Den Hauptanteil dieser Bestände bilden die Baumarten<br />
Fichte, Lärche, Tanne, Buche, Ahorn und Esche (DIRNBÖCK 1998).<br />
Besonders intensiviert wurden diese Anstrengungen nach den verheerenden Sturmschäden im<br />
Jänner 1976. Damals wurden weite Teile der Waldflächen, zum Großteil reine Fichtenbestände,<br />
durch Windwurf vernichtet – neben dem Kuhschneeberg war auch die Rax sehr stark betroffen. Zu<br />
den Bereichen mit den größten Schäden zählten Reißtal, Höllental (hier wurde der gesamte<br />
Bestand zwischen Weichtal und Hochstegbrücke vernichtet), Wachthüttelkamm und<br />
Schütterboden. Allein die Forstverwaltung Nasswald hatte einen Schaden von etwa 100.000<br />
Festmeter zu beklagen. Mit der Forcierung der Mischbestände in Folge der Sturmkatastrophe<br />
konnten sich stabile Bestände bilden, die heute einen wesentlichen Beitrag zum Quellschutz leisten.<br />
Ein prägendes Element der Vegetation auf der Rax sind die ausgedehnten Latschenbestände. Sie<br />
sind auf vielfältigen Standorten in großen Bereichen der Rax anzutreffen, wie etwa auf den<br />
Plateauflächen, in Schutthalden und auf steilen Felsen. An seiner Untergrenze ist der<br />
Latschengürtel mit den subalpinen Fichtenwäldern vielschichtig verzahnt. Die Latschen haben auch<br />
durch ihr weitreichendes Wurzelwerk eine wichtige Funktion zur Stabilisierung des Bodens und als<br />
Wasserspeicher. Im Geäst der Latschen werden beträchtliche Schneemengen gespeichert, die<br />
während der Schneeschmelze langsam in den Untergrund sickern. Durch die zumeist sehr dichten<br />
Bestände ist auch die Verdunstung bedeutend niedriger als auf offenen Flächen (DIRNBÖCK 1998,<br />
KÖCK/HOLTERMANN/HOCHBICHLER 1998).<br />
Abbildung 13: Ausgedehnte Latschenbestände im Bereich des Habsburghauses<br />
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