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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

8.1.3 Abwasserentsorgung<br />

Generell betrachtet bereitet die Abwasserentsorgung von Objekten in alpinen Lagen weit größere<br />

Schwierigkeiten als in Tallagen. Die sensiblen und störanfälligen Ökosysteme im Gebirge und die<br />

großen Entfernungen von bestehenden Entsorgungsnetzen stellen die Verantwortlichen vor die<br />

schwierige Situation, hier Lösungen zu finden, die sowohl den ökologischen als auch den<br />

wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden.<br />

Gibt es bereits in 'normalen' Gebirgsregionen hohe Anforderungen im Hinblick auf die<br />

Abwasserentsorgung, so sind in einem Quellschutzgebiet wie dem der Rax noch strengere<br />

Maßstäbe anzulegen, um mögliche Beeinträchtigungen weitgehend ausschließen zu können oder<br />

zumindest zu minimieren.<br />

International betrachtet nimmt Österreich bei der Abwasserentsorgung im Gebirge eine<br />

Vorreiterrolle ein; die gesetzlichen Regelungen sind nirgendwo so streng wie hier (CORDT 1998).<br />

Grob gesehen setzen sich die Abwässer aus 2 Komponenten zusammen. Die als sogenannte<br />

'Grauwässer' bezeichneten Anteile entstehen im Küchen- und Haushaltsbereich, sowie durch das<br />

Wäschewaschen und die Körperpflege. Die andere Fraktion beinhaltet die Abwässer aus dem<br />

Toilettenbereich und wird üblicherweise als 'Fäkalabwasser' bezeichnet.<br />

Kennzeichnend für die Abwässer von Hütten ist, dass es aufgrund der limitierten Wassermenge<br />

automatisch zu einer Erhöhung der Konzentration von Substanzen im Abwasser kommt – speziell in<br />

Karstlandschaften, wie dem vorliegenden Gebiet, wo zumeist kein bis sehr wenig<br />

Oberflächenwasser vorhanden ist (CORDT 1998).<br />

Anmerkung: Auf der Rax herrscht trotz der Höhenlage extremer Wassermangel, der Wasserbedarf der Hütten<br />

(Brauchwasser) wird fast ausschließlich aus aufgefangenem Regenwasser gedeckt (siehe auch Kap. 'Wasserhaushalt –<br />

Karstproblematik).<br />

Für die Quellschutzgebiete ist es von besonderer Wichtigkeit, dass kein verunreinigtes Wasser in<br />

den Karstwasserkörper eindringen kann, da kaum eine Möglichkeit besteht, diese Verunreinigungen<br />

vor der Einspeisung in das Trinkwassernetz herauszufiltern. Ein besonderes Gefahrenpotential<br />

stellen hier mögliche Verkeimungen dar (FARNLEITNER 2001).<br />

Eine Patentlösung für die Entsorgung der Abwässer von Hütten im Hochgebirge gibt es nicht, die<br />

lokalen Verhältnissen machen eine individuelle Betrachtungsweise notwendig.<br />

Für die Abwasserentsorgung gibt es grundsätzlich eine Reihe von Möglichkeiten sowie gewisse<br />

Prinzipien.<br />

8.1.3.1 Vermeidung<br />

Gleich gelagert wie bei der Müllproblematik sollte auch hier das Vermeidungsprinzip oberste<br />

Priorität haben.<br />

Eine Verringerung der Abwassermenge bedeutet in jedem Fall einen Gewinn für die Umwelt (und<br />

auch für den Hüttenbetreiber – v.a. aus finanzieller Sicht). Die Möglichkeiten einer<br />

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