04.11.2013 Aufrufe

Final Report - KATER

Final Report - KATER

Final Report - KATER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Gegenstand von Forschungsarbeiten. So wurde mit dem starken Ansteigen des Wander- und<br />

Ausflugstourismus im Jahr 1927 eine Studie im Auftrag der damals bereits bestehenden<br />

Quellenschutzkommission erstellt, die diese Zusammenhänge aufzeigt (DRENNIG, 1973).<br />

Mit dem Bewusstsein dieser Zusammenhänge verfolgt die Stadt Wien seit jeher das Ziel, schädliche<br />

Einträge bereits an der Oberfläche so weit wie möglich zu verhindern (sofern sich diese nicht<br />

gänzlich ausschalten lassen). Das hat sowohl den Vorteil, dass bereits das in das Gestein<br />

einsickernde Wasser die größtmögliche Reinheit hat und andererseits (sehr teure) nachträgliche<br />

Filterungen gar nicht mehr notwendig sind. Das primäre Anliegen ist es somit, potentiellen<br />

Beeinträchtigungen vorzubeugen und die Verunreinigungsanfälligkeit so gering wie möglich zu<br />

halten. Dass dieser Anspruch natürlich mit einer speziellen und sehr aufwändigen Bewirtschaftung<br />

der Quellschutzgebiete verbunden ist, liegt auf der Hand.<br />

Um diese bestmöglich gewährleisten zu können, ist die Stadt Wien seit Errichtung der<br />

Hochquellenleitungen bestrebt, Flächen in den Quellschutzgebieten in ihren Besitz zu bringen.<br />

Man begann bereits mit der Errichtung der Hochquellenleitung "primäre Voraussetzungen für einen<br />

Quellenschutz" zu setzen (DRENNIG 1973). Dazu gehörte das Bestreben zum Erwerb von<br />

Grundflächen im Einzugsgebiet der Quellen, um eine entsprechende walderhaltende<br />

Bewirtschaftung des Bodens und einen bergbaulichen Schutzrayon (Verbot von Bergbautätigkeiten)<br />

durchsetzen zu können. Betrug der Grundbesitz der Stadt Wien 1870 lediglich 10 ha, so konnten<br />

im Laufe der Zeit ständig neue Flächen dazugekauft werden. 1900 waren fast 5.000 Hektar im<br />

städtischen Besitz, 1940 bereits über 10.000 ha. Heute ist die Stadt Wien der mit Abstand größte<br />

Grundeigentümer im Bereich von Rax und Schneeberg, der Grundbesitz beträgt ca. 18.000 Hektar<br />

und wird von den Forstverwaltungen Nasswald (8.115 Hektar) und Hirschwang (9.860 Hektar)<br />

betreut (DRENNIG, 1973, Forstverwaltungen Nasswald und Hirschwang, 2002).<br />

Die Quellschutzgebiete der Rax befinden sich zur Gänze im Besitz der Stadt Wien, auch am<br />

Schneeberg gehören fast alle Flächen, mit Ausnahme eines schmalen, ca. 1.000 m breiten Streifen<br />

entlang des Voisbaches und eines Bereiches am Südhang des Gahns östlich von Reichenau, der<br />

Stadt Wien.<br />

6.4 Quellschutzmaßnahmen<br />

Dass die Stadt Wien dem Schutz der Quelleneinzugsgebiete von Beginn an einen hohen Stellenwert<br />

zugemessen hat, ist vielfach dokumentiert. Da durch den Bau einer Seilbahn auf das Raxplateau<br />

mit einer deutlichen Zunahme der Besucherzahlen zu rechnen war, hat die Stadt Wien ihre<br />

"Zustimmung zur Errichtung einer Seilschwebebahn auf die Rax" im Jahr 1925 nur bei Annahme<br />

von strengen Bedingungen gegeben (DRENNIG 1973).<br />

So wurde etwa vereinbart, dass die Bauten nur auf die für das Projekt unbedingt notwendigen<br />

Anlagen zu beschränken sind, dass nur unbedingt notwendiges Personal auf der Rax nächtigen<br />

darf und sämtliche Abwässer zu sammeln, zu desinfizieren und ins Tal abzutransportieren sind<br />

(sowohl von der Bergstation wie auch von den Hütten). Weiters wurde durchgesetzt, dass bei den<br />

Betriebsgebäuden keine Tiere gehalten werden und dass für die Durchführung des Projektes<br />

Vertreter der Stadt Wien beigezogen werden müssen und diese im Zuge von Überprüfungs- und<br />

Kontrollarbeiten Zugang zu allen Anlagen haben müssen. Ausgestattet mit diesen Befugnissen<br />

konnten so im Zuge der Bauarbeiten arge Verschmutzungen aufgezeigt werden (es wurde sogar<br />

Seite 71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!