Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Weitere Beeinträchtigungen betreffen die menschlichen Ausscheidungen. Hier kann es zu Eintrag<br />
von Nährstoffen und Keimen in den Boden und bei ungenügender Bodenauflage auch in das<br />
Grundwasser kommen, außerdem können wiederholte Nährstoffeinträge über einen längeren<br />
Zeitraum zu einer Änderung in der Vegetationszusammensetzung kommen.<br />
Anmerkung: Dies gilt natürlich auch für 'unkontrollierte anthropogene Einträge' im<br />
Zusammenhang mit der Ausübung anderer Sportarten, bei denen keine Einrichtungen der<br />
Entsorgungsinfrastruktur in Anspruch genommen werden.<br />
Die größte potentielle Beeinträchtigung liegt in der Brandgefährdung. Im Zuge des Biwakierens<br />
wird oft leichtfertig ein Feuer gemacht (zum Aufbereiten von Speisen oder zum Wärmen). Hierbei<br />
besteht natürlich die große Gefahr, dass es – sofern es nicht gut beaufsichtigt oder gelöscht wird –<br />
auf die umliegenden Vegetationsbereiche übergreift und weite Flächen zerstören kann. Weiß man,<br />
wie lang die Vegetation in den Höhenlagen benötigt um Schäden zu reparieren, so kann man bei<br />
einem Flächenbrand gut und gerne von einer naturräumlichen Katastrophe sprechen.<br />
3.5.5.5 Canyoning<br />
Canyoning ist eine noch sehr junge Sportart in den heimischen Bergen. Sie ist eine Kombination<br />
aus Klettern, Wandern und Schwimmen in engen, unwegsamen und schwer zugänglichen<br />
wasserführenden Schluchtstrecken. Dabei werden als technische Hilfsmittel Seile, Gurte und<br />
Kletterhaken sowie aufgrund der meist niedrigen Temperaturen der Gebirgsbäche, Neoprenanzüge<br />
verwendet. Diese Strecken werden teils kletternd teils schwimmend überwunden (STRASDAS<br />
1994).<br />
Von den naturräumlichen Auswirkungen her sind die potentiellen Beeinträchtigungen dieser<br />
Sportart auf den Naturraum mit jenen des Kletterns zu vergleichen.<br />
3.5.5.6 Rafting und Hydrospeeds<br />
Nicht direkt im Hochgebirge, sondern eher in den unteren Höhenbereichen, wo Flüsse mit einer<br />
starken Wasserführung anzutreffen sind, ist das Rafting verbreitet.<br />
In einem großen Schlauchboot werden von den Teilnehmern dieser Gruppensportart, ausgerüstet<br />
mit Paddel, Helm, Schwimmweste und Neoprenanzügen, strömungsreiche Gebirgsflüsse befahren.<br />
Mögliche Schäden im Naturraum betreffen das Zerstören der Vegetation an den Ein- und<br />
Ausstiegsstellen im Uferbereich, sowie an der Ufervegetation während der Fahrt.<br />
Eine gänzlich neue Entwicklung sind Hydrospeeds, kurze, breite Kunststoffbretter ähnlich wie sie<br />
beim Wellensurfen zur Anwendung kommen (STRASDAS 1994). Auf ihnen liegend lässt man sich,<br />
ausgerüstet wie beim Rafting (mit Ausnahme des Paddels), einen Gebirgsfluss hinunter treiben.<br />
Die potentiellen Schadauswirkungen entsprechen jenen des Raftings, wenn sie auch – in<br />
Anbetracht dass es sich um einzelne Personen ohne großes Boot handelt – in der Regel weit<br />
geringer ausfallen.<br />
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