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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

werden, was sowohl den Unmut der Besucher wie auch der Einheimischen erregt. Kommt es allzu<br />

häufig zu Absperrungen, so lösen diese oftmals Aggressionen aus, speziell wenn kein<br />

offensichtlicher Grund für die Absperrung erkennbar ist. In diesen Fällen werden Zäune oder<br />

andere Abschrankungen überklettert oder sogar zerstört, darüber hinaus werden sie meist als<br />

empfindliche Störungen im Landschaftsbild wahrgenommen.<br />

Bei der Errichtung von physischen Barrieren ist es wichtig, dass eine gute Integration in die<br />

Landschaft erfolgt und dass die Besucher mit Informationstafeln oder ähnlichem über den Grund<br />

der Absperrung informiert werden – das ist eine wesentliche Voraussetzung für ein entsprechendes<br />

Verhalten. Das Ziel sollte demnach nicht der Bau von möglichst großen unüberwindbaren Barrieren<br />

sein, sondern im Schaffen von landschaftlichen Strukturen bestehen, welche die<br />

Erholungssuchenden sanft leiten, sodass gar keiner auf den Gedanken kommt, sie zu überwinden.<br />

10.5.2 Lenkungsinstrumente<br />

Die angeführten Wirkungsmechanismen bilden die Grundlage für die Besucherlenkung, sie zeigen<br />

an, in welchen Bereichen Maßnahmen gesetzt werden können, bzw. welche der Maßnahmen Erfolg<br />

haben könnten.<br />

Im Normalfall wird eine Besucherlenkung im Gebirge nicht durch einen der angesprochenen<br />

Wirkungsmechanismen, sondern durch ein Bündel von Einzelmaßnahmen bzw. durch eine<br />

Kombination von unterschiedlichen Maßnahmen bewerkstelligt werden. Welche Maßnahmen in<br />

welcher Form und an welchem Ort zum Einsatz kommen, richtet sich nach der jeweiligen Situation<br />

und nach dem Ziel der Steuerung.<br />

Die wichtigsten Lenkungsinstrumente sind im folgenden kurz dargestellt (nach SEISER 1994).<br />

Zonierung<br />

Die Zonierung ist das klassische Mittel einer Besucherlenkung, sie kommt vor allem in<br />

Nationalparks zum Einsatz. Hierbei werden verschiedene Zone von unterschiedlicher<br />

Nutzungsintensität (z.B. Wildniszone, Naturzone, Bewahrungszone, Fremdenverkehrszone, etc.)<br />

ausgewiesen, in denen die Zugangsbedingungen genau festgelegt sind. Einzelne Zonen sind der<br />

Natur vorbehalten und dürfen nicht bzw. nur an bestimmten Wegen betreten werden, andere sind<br />

den Touristen vorbehalten, die sich dort frei im Gelände bewegen dürfen.<br />

Rückbau von Wegen (siehe auch Kap. 'Erosionsproblematik von Wanderwegen')<br />

Auch diese Methode wurde schon erfolgreich in vielen Gebieten eingesetzt (z.B. Nationalpark<br />

Bayrischer Wald). Durch das Auflassen von Wegen kommt es zu einer Beruhigung der durch sie<br />

erschlossenen Gebiete. Dabei ist es wichtig, den Anreiz zur Benutzung des Weges zu nehmen, das<br />

kann beispielsweise durch eine Bepflanzung oder Absperrung erfolgen. Das Hindernis sollte sich<br />

bereits am Beginn des Weges befinden, damit man erst gar nicht auf die Idee einer Benützung<br />

kommt, sondern gleich eine andere Route wählt.<br />

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