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1. Einleitung<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> 80er Jahre gewinnt die DNA-Analytik, bedingt durch die Fortschritte<br />

in <strong>der</strong> Molekularbiologie, <strong>der</strong> Biotechnologie, <strong>der</strong> medizinischen Diagnostik und<br />

Therapie zunehmend an Bedeutung.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Ereignisse des 11. Septembers 2001 wurde diese Entwicklung durch<br />

die Angst vor Terroranschlägen mit biologischen Waffen, wie z. B. Anthrax und<br />

Butox, zusätzlich beschleunigt.<br />

Eine Möglichkeit effizientere und preiswertere Analyseverfahren für dieses Aufgabenfeld<br />

zu entwickeln, besteht unter an<strong>der</strong>em im Einsatz heizbarer Elektroden.<br />

Diese Entwicklung in <strong>der</strong> DNA-Detektion zeichnet sich durch eine Reihe von<br />

Vorteilen, die die elektrochemische Detektion mit geheizten Elektroden gegenüber<br />

den optischen Verfahren besitzt, aus. Typisch für diese heizbaren elektrochemischen<br />

Messsysteme ist ein geringer Geräteaufwand. So kann z. B. auf den beim Nukleinsäure-Blotting<br />

eingesetzten Hybridisierungsofen verzichtet werden.<br />

In den folgenden beiden Teilabschnitten soll deshalb die bisherige Entwicklung in<br />

<strong>der</strong> Genanalyse und <strong>der</strong> Thermoelektrochemie dargestellt werden. Auf die theoretischen<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Biosensoren und Nukleinsäuren wird in Kapitel 3 genauer<br />

eingegangen.<br />

1.1 Entwicklung <strong>der</strong> DNA-Analyse<br />

Eine Methode zur Bestimmung von Krankheitserregern besteht darin ihre DNA zu<br />

untersuchen und mit an<strong>der</strong>en Erregern zu vergleichen. Dazu ist allerdings eine Markierung<br />

<strong>der</strong> DNA notwendig.<br />

Die älteste Technik zur Markierung von Nukleinsäuren ist <strong>der</strong> seit den 50er Jahren<br />

eingesetzte Einbau von radioaktivem Phosphor. Das nutzten unter an<strong>der</strong>em Hershey<br />

und Chase bereits 1952 zum Nachweis von DNA als Träger <strong>der</strong> genetischen Information<br />

in Viren 1 . Dazu wurden E. coli - Bakterien mit einem mit radioaktiven<br />

Schwefel und Phosphor markierten T2-Phagen, einem für Bakterien typischen Virus,<br />

infiziert und die viralen Proteine von <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Bakterien entfernt. Nach <strong>der</strong><br />

Vermehrung und Lyse <strong>der</strong> Bakterienkultur konnten nur noch mit Phosphor markierte<br />

Phagen gefunden werden. Das war <strong>der</strong> endgültige Beweis für die Rolle <strong>der</strong> DNA als<br />

infektiöses Reagenz und als Träger <strong>der</strong> genetischen Information in Viren.<br />

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