Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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quinolin-quinon (PQQ) als Markierungssubstanz für Nukleinsäuren 63 . 2006<br />
beschrieben Heeger und Mitarbeiter einen Verdrängungsassay bei dem ein Methylenblau-markierter<br />
Reporterstrang, dass heißt eine markierte Hilfssequenz, teilweise von<br />
<strong>der</strong> Sonde verdrängt wurde 64 . 2007 verwendeten Panke et al. das Prinzip <strong>der</strong> Strangverdrängung<br />
ebenfalls 65 , indem sie eine mit Methylenblau markierte Sonde<br />
einsetzten.<br />
Neben diesen nie<strong>der</strong>molekularen Redoxindikatoren werden für die Nukleinsäuremarkierung<br />
auch Enzyme genutzt. So wiesen Heller et al. bereits 1999 10 5 einfache<br />
mit Meerrettichperoxidase (HRP) markierte Oligonukleotide an einer Mikroelektrode<br />
nach 66 . Ein Jahr später detektierten Brossier et al. mit HRP und Diaminobenzen die<br />
DNA des menschlichen Cytomegalovirus 67 . Dieser Virus ist ein Herpesvirus, <strong>der</strong> bei<br />
Transplantationspatienten zur Organabstoßung o<strong>der</strong> sogar zum Tod führen kann 68 .<br />
Die Detektionsgrenze dieses Testsystems lag bei 0,6 aM.<br />
2002 setzten Wang et al. die alkalische Phosphatase zur Detektion des Krebsgens<br />
BRCA1 ein 69 . Im selben Jahr ergänzte diese Arbeitsgruppe das Detektionssytem<br />
durch den zusätzlichen Einsatz einer β-Galaktosidase 70 . Durch den Einsatz <strong>der</strong><br />
Chronopotentiometrie wurde die simultane Bestimmung <strong>der</strong> beiden Reaktionsprodukte<br />
von <strong>der</strong> alkalischen Phosphatase (α-Naphthol) und β-Galaktosidase (Phenol)<br />
an einer Elektrode möglich.<br />
Die zur Markierung eingesetzten Enzyme ermöglichen eine sehr geringe Nachweisgrenze.<br />
Allerdings kann die Signalhöhe durch die Temperaturabhängigkeit des<br />
Enzyms negativ beeinflusst werden. Es ist also darauf zu achten, dass für die Enzymmarkierung<br />
möglichst Enzyme mit einem breiten Temperaturspektrum eingesetzt<br />
werden.<br />
1.2 Entwicklung <strong>der</strong> heizbaren Elektroden<br />
Bereits 1884 formulierte Van´t Hoff seine Reaktionsisochore, die besagt, dass<br />
zwischen <strong>der</strong> Temperatur, <strong>der</strong> Geschwindigkeitskonstanten und dem Gleichgewicht<br />
einer chemischen Reaktion ein direkter Zusammenhang besteht 71 .<br />
Diese Temperaturabhängigkeit <strong>der</strong> Reaktionsparameter führt bei <strong>der</strong> elektrochemischen<br />
Untersuchung von Temperatureinflüssen zu Problemen. So än<strong>der</strong>t sich<br />
in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur nicht nur das elektrochemische Verhalten <strong>der</strong><br />
Arbeitselektrode, son<strong>der</strong>n auch das <strong>der</strong> Gegen- und vor allem <strong>der</strong> Referenzelektrode.<br />
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