Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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zur Folge, dass die für die Detektion notwendigen Sequenzen nach Fertigstellung <strong>der</strong><br />
SAM deutlich über <strong>der</strong> Schicht <strong>der</strong> Nachbelegungssubstanzen liegen würde. Dadurch<br />
würde die Hybridisierung von Sonde und Target sterisch nicht gehemmt.<br />
Eine Eigenschaft <strong>der</strong> SAM’s besteht darin, dass es sich nicht um starre Gebilde<br />
son<strong>der</strong>n um adsorbierte Schichten mit einer gewissen Beweglichkeit handelt. So ist<br />
bekannt, dass unvollständige SAM’s aus einem Alkanthiol zur Bildung hexagonaler<br />
Segmente auf <strong>der</strong> Immobilisierungsoberfläche neigen 158 . Dieses Verhalten in Verbindung<br />
mit Qualitätsschwankungen <strong>der</strong> einzelnen Sondenchargen kann zur Bildung<br />
von Alkanthiol- und Sondensegmenten führen. In Kombination mit dem relativ<br />
kleinen Monothiol-Linker besteht außerdem die Gefahr, dass die Abstände zwischen<br />
den Sonden sehr klein werden. Dadurch können sich die Sonden bei <strong>der</strong> Hybridisierung<br />
gegenseitig blockieren. Bei den Sonden mit Mehrfachlinker wirkt die<br />
Kopplungsgruppe, wegen ihrer Größe, als eine Art Abstandshalter und minimiert<br />
dadurch das Risiko einer partiellen Überbelegung. Bei den Scheibenelektroden<br />
kommt noch hinzu, dass durch das langsame Abkühlen nach <strong>der</strong> Dehybridisierung<br />
o<strong>der</strong> nach Messungen bei hoher Temperatur die Bildung solcher Alkanthiol- und<br />
Sondensegmente zusätzlich geför<strong>der</strong>t wird. Wogegen bei den heizbaren Elektroden<br />
wegen <strong>der</strong> schnellen Reaktion auf Än<strong>der</strong>ungen im Heizstrom diese Eigenschaft<br />
reduziert wird. Der Einfluss von Qualitätsschwankungen <strong>der</strong> Chemikalien bei <strong>der</strong><br />
SAM-Präparation wurde von Dr. Adamovski während ihrer Arbeiten über Alkanthiol-SAMs<br />
auf Bismutelektroden bestätigt. Bei diesen Arbeiten zeigte sich, dass<br />
nicht je<strong>der</strong> absolute Alkohol als Lösungsmittel für die zu immobilisierenden<br />
Alkanthiole geeignet ist. So waren die Chargen von einigen Herstellern dafür nicht<br />
geeignet.<br />
Ein weiteres Problem das vor allem bei Monothiol-Sonden auftritt, ist die Desorption<br />
des Thiols bei hohen Temperaturen, hohen Salzkonzentrationen und stark negativen<br />
Potentialen von <strong>der</strong> Oberfläche. Das geschieht bei Potentialen unter -600 mV vs.<br />
Ag/AgCl o<strong>der</strong> hohen Pufferkonzentrationen. Der <strong>der</strong> Desorption zugrunde liegende<br />
Mechanismus wurde 2004 von Munakata et al. beschrieben 159 . Dabei wird <strong>der</strong> am<br />
Gold gebundene Schwefel in Anwesenheit von Protonen zu einer Thiol-Gruppe<br />
reduziert. Dieses Thiol kann entwe<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Elektrodenoberfläche wegdiffundieren<br />
o<strong>der</strong> bei einem Potential nahe 0 V wie<strong>der</strong> adsorbiert werden. Wenn die SAM nicht<br />
vollständig ausgebildet ist wird <strong>der</strong> Vorgang zusätzlich begünstigt, da die Protonen<br />
besser zu <strong>der</strong> adsorbierten Thiolgruppe gelangen können. Mit zunehmen<strong>der</strong> Anzahl<br />
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