Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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kombination ermöglicht die Ausbildung von exakt definierten Wasserstoffbrückenbindungen.<br />
Nukleinsäurestränge, die die Bedingungen für die Ausbildung <strong>der</strong> vollständigen<br />
Anzahl von Wasserstoffbrückenbindungen pro Basenpaar erfüllen, werden<br />
als komplementär zueinan<strong>der</strong> bezeichnet.<br />
Die Stabilität des Nukleinsäuredoppelstrangs wird durch die Anwesenheit von<br />
Kationen, wie zum Beispiel Natrium-Ionen o<strong>der</strong> Kalium-Ionen, verstärkt. Diese<br />
Ionen kompensieren die negative Ladung des Nukleinsäurerückgrates und erhöhen<br />
dadurch den Einfluss <strong>der</strong> H-Brückenbindungen zwischen den Basen <strong>der</strong> beiden<br />
Teilstränge 116 .<br />
Im Gegensatz dazu können einige Schwermetall-Ionen, beispielsweise Kupfer, Eisen<br />
und Chrom die Ausbildung <strong>der</strong> Duplexstrukturen erschweren o<strong>der</strong> sogar unterbinden.<br />
Die Ursache dafür besteht darin, dass diese Ionen sich zwischen den Einzelsträngen<br />
einlagern 117,118 . Unter alkalischen Bedingungen ist sogar eine Zerstörung <strong>der</strong><br />
Nukleinsäuren durch Schwermetalle nicht auszuschließen 119,120 .<br />
Die Ausbildung von Doppelsträngen ist unabhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> beiden<br />
Einzelstränge. Neben den DNA/DNA- und RNA/RNA-Duplexen sind auch Nukleinsäureduplexe<br />
aus gemischten Nukleinsäuren bekannt. So treten bei <strong>der</strong> Vermehrung<br />
einiger RNA-Viren o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Transkription von Genom-DNA RNA/DNA-<br />
Doppelstränge auf. In den letzten Jahren wurden in <strong>der</strong> molekularbiologischen und<br />
medizinischen Forschung auch Duplexe aus natürlichen und in <strong>der</strong> Natur nicht<br />
vorkommenden Nukleinsäuren eingesetzt und untersucht 121,122,123 . Dabei sind<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Hybriden aus DNA und PNA zu erwähnen, da bei diesen eine sehr<br />
hohe Selektivität gegenüber Einzelbasenfehlpaarungen beobachtet werden kann 124 .<br />
Eine Ursache für diesen Effekt besteht darin, dass durch das ungeladene Rückgrat<br />
<strong>der</strong> PNA keine abstoßenden elektrostatischen Kräfte zwischen den beiden<br />
Nukleinsäuremolekülen ausgebildet werden können. Das führt dazu, dass diese<br />
Duplexe durch die zwischen den Basen herrschenden Wechselwirkungen stärker<br />
stabilisiert werden. Aufgrund dessen ist <strong>der</strong> Effekt einer Basenfehlpaarung deutlicher<br />
ausgeprägt als bei DNA/DNA-Doppelsträngen.<br />
Das Gegenteil <strong>der</strong> Hybridisierung ist die Dehybridisierung o<strong>der</strong> das Schmelzen <strong>der</strong><br />
DNA. Darunter versteht man die Trennung eines doppelsträngigen DNA-Moleküls in<br />
zwei Einzelstränge (Abb.3.4).<br />
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