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Sensoren genutzt und untersucht 45,125,126 . Die Bildung von SAM’s ist aber nicht nur<br />

auf die Reaktion von Thiolen mit Gold beschränkt. So ist auch <strong>der</strong> Einsatz an<strong>der</strong>er<br />

funktioneller Gruppen bei verschiedenen Metallen möglich 127,128 . Dadurch ist <strong>der</strong><br />

Einsatz solcher SAM’s sehr vielfältig, so können diese Monoschichten unter<br />

an<strong>der</strong>em auch zum Korrosionsschutz 129 o<strong>der</strong> zur Oberflächenbehandlung von<br />

Implantaten eingesetzt werden. Durch den Einsatz in <strong>der</strong> Medizin können z. B. bei<br />

künstlichen Gelenken unerwünschte immunologische Abwehrreaktion von vornherein<br />

ausgeschlossen werden, wenn die SAM die entsprechenden Blutgruppenfaktoren<br />

enthält.<br />

Allerdings besteht bei solchen komplexen biologisch aktiven Molekülen die Gefahr,<br />

dass diese unspezifische Wechselwirkungen mit dem Trägermaterial eingehen.<br />

So beobachteten Hartwich et al. 130 bereits 1999 und Petrovykh et al. 131 2006, dass ein<br />

Teil ihrer immobilisierten DNA-Sonden auf <strong>der</strong> Goldelektrodenfläche auflagen, bzw.<br />

tertiäre Strukturen bildeten. Dadurch standen diese nicht mehr für die Hybridisierung<br />

zur Verfügung. Um die Sonden in eine für die Hybridisierung optimale Lage zu<br />

bringen und unerwünschte Reaktionen von freien redoxaktiven Molekülen mit <strong>der</strong><br />

Elektrodenoberfläche zu unterdrücken, wird eine Nachbelegung durchgeführt. Dabei<br />

werden unspezifisch an <strong>der</strong> Elektrodenoberfläche gebunden Substanzen von Thioalkanen<br />

o<strong>der</strong> Thioalkoholen verdrängt. Gleichzeitig werden auf <strong>der</strong> Elektrode<br />

teilweise aufliegende Sondenmoleküle aufgerichtet.<br />

Eine weitere Methode zur Darstellung von Sonden-SAM’s besteht darin, die<br />

Nukleinsäuren nicht direkt an <strong>der</strong> Goldoberfläche zu binden, son<strong>der</strong>n über eine ein<br />

Streptavidin-Molekül enthaltende SAM zu immobilisieren. Streptavidin ist ein<br />

Protein, das mehrere Bindungsstellen für Biotin besitzt. Dadurch ist eine selektive<br />

Bindung von Biotin-modifizierten Molekülen, wie z. B. Nukleinsäuren, an <strong>der</strong><br />

Oberfläche möglich.<br />

Neben <strong>der</strong> SAM-Bildung gibt es allerdings noch weitere Immobilisierungsmethoden<br />

für Nukleinsäuren auf Glas, Keramik, Zellulose und verschiedene Kunststoffe. Dabei<br />

werden die schon in <strong>der</strong> Biotechnologie bewährten Methoden wie Bromcyan-,<br />

Diglycylether- und Azidkopplung eingesetzt.<br />

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